Mongolei 2006 - Tag 5 (3)
Erlebt am 11. Juli 2006, bei Chuulut Sum
Was für ein Fest!
Ono kocht danach Salzfleisch für unsere Reise: Eingesalzen ist das Fleisch gut haltbar. Vorne köcheln Teile der Innereien.
In Wort und Bild gesehen, gedacht und gefühlt
Zum Betrachten, Nachdenken, Mitdenken, Vordenken
Mit Lebenslust ein Leben lang, mindestens
Ono kocht danach Salzfleisch für unsere Reise: Eingesalzen ist das Fleisch gut haltbar. Vorne köcheln Teile der Innereien.
Für uns ist es Zeit, in die hohe Kunst der nomadischen Yak-Milchwirtschaft eingeführt zu werden.
Zum Schluss gibt’s eine würzige Suppe aus dem abgeschöpften Saft, die kein Kräuterspezialist der Welt so hinbrächte, und dann werden die Steine heraus genommen und rumgereicht. Die sind noch richtig heiss, und man tut gut daran, sie schnell von der linken in die rechte Hand zu legen und wieder zurück, weil man sich sonst die Hände verbrennt. Zumindest wir Ungeübten. Die Stimmung ist fröhlich, das Gelächter gross – aber auch die Zufriedenheit in allen Gesichtern, weil es uns wirklich keine Mühe macht, ehrliche Begeisterung zu zeigen.
Dass es davon keine Bilder gibt? Tja, tut mir leid. Der Magen lag mir näher… Und mit fettigen Fingern die Kamera bedienen…
Dann besprechen wir kurz die Route für morgen. Ono und Baktar lassen sich beraten, denn diese Menschen kennen diese Gegend wie ich meine Hosentasche. Oder besser. Dann wird der Vodka in einem winzigen Glas herum gereicht. Wir trinken bedächtig, denn es heisst, sich zu konzentrieren: Thomas hat das bei uns beliebte Kartenspiel UNO mitgebracht als Geschenk, und wir erklären es in der Runde.
Obwohl Ono übersetzen kann, stellen wir uns das zu Anfang recht schwierig vor, aber denkste.
Das Fest ufert nicht aus. So selbstverständlich schlicht und plötzlich, wie dieser schöne Abend begonnen hat, geht er auch zu Ende. Noch bevor die Dunkelheit nach halb elf in der Nacht herein bricht, ist Schlafenszeit. Das Tagwerk morgen beginnt für alle früh.
Wir haben etwas Sorge, was passiert, wenn wir nachts raus müssen. Die Familien haben junge Hunde, die recht aggressiv sind (Hunde gehören generell zu jeder Familie, und fährt man an einer Jurte vor, empfiehlt es sich, nicht auszusteigen, so lange man den Hund nicht gesehen hat und er sich friedlich zeigt). Man beruhigt uns. Sie bleiben in dieser Nacht angebunden.
Und dann liege ich zum ersten Mal unter der Plane des eigenen Zelts, meine Weggefährtin auf zwanzig Fernreisen neben mir. Dieser Tag war wunderbar, wenn er auch zu Anfang hart verdient werden musste. Höchst zufrieden suchen wir den Schlaf. Wir werden ihn nicht für die ganze Nacht finden…
Bilder beim Kartenspiel: Thinkabouts Wife
Reisereportagen:
SIE und ER von absolutely frenchy