Reflexionen

In Wort und Bild gesehen, gedacht und gefühlt
Zum Betrachten, Nachdenken, Mitdenken, Vordenken
Mit Lebenslust ein Leben lang, mindestens


Australien 2007 - Wieder daheim und Ende

∞  8 März 2009, 21:04

Erlebt am 30. November 2007 – Heimkehr

Doch unter einem guten Stern



Ist man zuhause, vergisst man gerne und schnell, was beschwerlich war. Dennoch möchte ich hier auch noch kurz erzählen, wie unser Heimflug verlief.
Wir hatten grosses Glück, denn das Flugzeug war wohl höchstens zu zwei Dritteln besetzt. So standen uns zu zweit drei Sitze zur Verfügung. Ein hervorragender Service an Board und vor allem auch eine topmoderne Maschine versüssten uns zusätzlich die Reise. So konnte ich mir über einen USB-Anschluss auf dem Bordbildschirm schon die Fotos auf einem grösseren Bildschirm ansehen. Trotzdem schlief ich darüber immer mal wieder ein – und vergass bei allem jedes Unbehagen über mögliche Probleme beim Druckausgleich. Ich hatte denn auch überhaupt keine, und das entsprach sehr wohl meinem Eindruck, dass ich schon in Perth sofort auf die Antibiotika wie gewünscht angesprochen hatte.

So flog ich also zurück, manchmal Thinkabout’s Wife dösend an meiner Brust, und während ich ihren kleinen Kopf im Arm hielt, machte ich mir wieder einmal bewusst, wie schön es ist, auf einer solchen Reise so Vielem gemeinsam, miteinander und wegen einander trotzen zu können. Statt trotz einander. Und dass dies ganz bewusst die Schwächen des Partners mit einschliesst, und es mit den eigenen Limiten umgekehrt genau so geschieht, das ist das Allerschönste daran.
Wir haben auf dieser Reise manchmal mit unserem Geschick gehadert und uns gewünscht, es würde einmal weniger beschwerlich werden. Schlussendlich aber sind wir dankbar, dass wir in allem doch so behütet waren und der Stern über uns vielleicht manchmal ein wenig geruckelt hat, aber, natürlich, niemals hinter uns zurück blieb.

Und ich schluckte brav meine Antibiotikas zu Ende und war danach auch alle Beschwerden los. Geblieben ist als Erinnerung im Apothekerschrank eine angebrochene australische Packung mit Schmerzmitteln…

Nun ist sie also zu Ende erzählt, diese Reise, die uns so viel zeigte, die aber auch so viel Kraft gekostet hat. Wahrscheinlich ist auch dies ein Grund, dass es mehr als fünfzehn Monate gedauert hat, bis sie hier erzählt war.
In dieser Form wird es diese Reiseberichte wohl nicht mehr geben. Sie kosten einfach zu viel Zeit. Vielleicht sind die Fotostrecken zukünftig gebündelter und die Erzählung beschränkt sich auf Episoden statt die lückenlose Chronologie anzustreben.

Freiheit ist gesucht und soll gefunden werden. Schon sehr bald kann ich mich wieder auf die Suche nach der richtigen Form machen, denn es geht bald wieder los.


Dieser Artikel wird in einigen Tagen in die Sektion GEREIST verschoben.