Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Erotik - und was das auch noch sein könnte

∞  15 Juni 2007, 18:38

Unsere Gesellschaft zeigt heute alles, bespricht alles (oder spricht es zumindest aus). Es gibt fast keine Tabus mehr. Entsprechend gesucht und angestrengt sind die Versuche, doch welche zu finden und sie dann flugs zu brechen.
Die Folge ist, z.B., dass wir heute zwar alle wissen, wie der menschliche Körper aussieht, und zwar in jeder Stellung, ohne dass wir dies je mit der Erinnerung an eine reale Begegnung verbänden (immerhin ist uns das aber auch noch möglich).

Wir kennen alles und fühlen dafür immer weniger Geheimnis dabei. Erotik wird plakativ, grossflächig, platt, pornografisch eben, in mindestens 64000 Farben auf jedem Handy-Bildschirm. Alle Sinne platt gewalzt, sind sie zwar nicht befriedigt, aber so gesättigt, dass wir gar nicht mehr empfinden können. Nicht träumen. Nicht entdecken. Nicht fragen, suchen, finden.

Heute wird vielmehr angeboten, angenommen oder abgelehnt, und dann mit möglichst wenig Schaden am nächsten Eck neu weiter probiert. Wir nützen uns ab. Ohne dass wir uns öffneten. Wir hätten immer mehr Zeit für uns, sind aber immer beschäftigter. Alles gibt es auf Knopfdruck. Instant life statt Deep inside live.

Ich kenne das Buch von Petros Markaris nicht. Aber so gut wie das Cover kann es fast gar nicht die Macht weiblicher Schönheit erzählen:

Relativ wenig zeigen und doch so viel beschreiben,
eine Zeichnung, die in der dargestellten Bewegung zu fliessen beginnt,
sinnliche Eleganz, die Begehren, aber auch Bewunderung weckt
und zwischen allen Strichen leuchtet,
Stolz zeigen und doch verletzlich sein,
erobern und erobert werden wollen…


Zu finden in den Themen: Prosa[isch] und Zugeneigt