Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Kommunikation als Zeichen des Respekts

∞  20 Juli 2011, 21:07

Kommunikation – kaum ein Begriff ist so oft so hoch gehalten und so nachlässig praktiziert worden wie die eigentliche Fähigkeit zur Mitteilung, geschweige denn zum Gespräch.


Kommunikation ist ein Schlagwort unserer Gesellschaft, und gerade das Internet wird gerne mit Kommunikation schlechthin gleichgesetzt. Dabei beherrschen wir genau die Kunst des Informationsaustauschs äusserst mangelhaft, wie ich finde.

Wir pupsen praktisch alles in die Welt des Internets hinaus, wobei Social Medias wie Facebook und Twitter dies noch begünstigen. Wir “pinnen auf Wände“und twittern in Netze, und dabei verflacht der Inhalt im gleichen Mass, wie der Umfang unseres Mitteilungsbedürfnisses im Uferlosen versabbert. Mails? Ätzend. Da muss man ja antworten. Dabei begänne Kommunikation da, wo man auch eine Antwort erwartet, wo aus Kommunikation Interaktion wird. Genau darin sind wir, sobald es um die direkte Ansprache Einzelner geht, je länger je hilfloser.

Für nichts scheine ich und meine Kollegen weniger Zeit zu haben, als über konkrete Schritte in unserer Arbeit die Nebenuns und Mituns, die Kollegen und Mitarbeiter zu informieren. Selbst das CC in der Mitteilung geht gern mal verloren, geschweige denn die Nachricht, die man aufsetzt, um auch da mal jemanden ins Bild zu setzen, wo nicht konkret Mitarbeit verlangt ist. Es könnte doch aber sein, dass sich jemand freut – und entsprechend motiviert würde – wenn er erführe, dass (z.B.) die Informationen, die er beschaff hat, im Endeffekt an der Verkaufsfront zu einem neuen Abschluss mit beigetragen haben. Bin ich ein Phantast? Das fände ich sehr traurig.

Richtig absurd wird es dort, wo Basisinformationen einfach unterbleiben. Sehr oft lässt sich dies in der Vorstandsarbeit in der eigenen Freizeit verfolgen. Hier kommt es immer wieder vor, dass Entscheidungen getroffen werden, ohne dass man sich gleich anschliessend überlegt, wer davon direkt betroffen und entsprechend auch informiert werden sollte.

Oft ist solche Unterlassung auf allen Ebenen, privat, im Verein, im Geschäft, schlicht Unachtsamkeit. Leider ist es je länger je mehr auch fehlende Sensibilität, und – wirklich schlimm – immer häufiger auch fehlender Respekt. Es scheint manchmal so, als würden Entscheider es geradezu darauf ankommen zu lassen, mit geschaffenen Fakten durch fehlende Vorwarnung gleich eine verschärfte neue Situation zu provozieren.

Dabei ist das alles so kurzsichtig und dumm. Denn wahre Führung, wirkliche Teamarbeit und damit die Nutzung aller Ressourcen und Talente in einer Gruppe Menschen – das funktioniert da, wo mit einander geredet und auf einander gehört wird. Dort, wo Kommunikation die Gruppe zur Kommune macht. Zum Team.
Damit es nicht heisst:
TEAM – Toll, Ein Anderer Macht’s
Sondern
TEAM – Teilt Euer Ansinnen Mit.