Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Boll lässt das Grüssen sein

∞  18 Januar 2008, 21:06

— Projektfortsetzung: Ich erzähle mir was —


...> Boll wünschte sich ins Büro, was an sich schon ein schlechter Witz war, da ihm seine Arbeit schon länger keinen Spass mehr machte. Zudem war er mit seiner miesen Laune eine echte Prüfung für seine geduldigen Kollegen, wie er sehr wohl wusste und wofür er sich ein bisschen schämte.

Bei diesem Eingeständnis verzog er in Gedanken das Gesicht, was ihm die Nachbarin seiner Noch-Frau bestimmt persönlich übel nahm, da sie genau jetzt an ihm vorbei zog. Auf jeden Fall grummelte Frau Brimborius heute nicht mal einen widerwilligen Gruss. Ihre Lippen zu einem dünnen Strich verschlossen, glitt sie an ihm vorbei. Dabei blickte sie sehr weit nach vorn, fixierte weit hinter Boll einen imaginären Punkt, als stünde sie als Kapitän auf der Brücke eines Frachters und müsste das Gewässer vor sich nach Untiefen absuchen. Boll liess Frau Brimborius mit der ganzen Last ihrer Empörung weiter ziehen und drückte den Klingelknopf über dem weissen Schild, das seinen Namen trug.