Mein Schreiben. Täglich.

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Backlinkanfragen sollte man wirklich hinter sich lassen...

∞  4 Februar 2011, 12:50

Backlinkanfragen können mehr als wunderlich sein. So genannte SEO-Spezialisten zeigen damit auch nicht mehr, als dass sie auf Zufallstreffer spekulieren. Zum Leidwesen unseres Energiehaushalts. Sprichwörtlich.



Dies ist eine Webseite. Es gibt davon Abermillionen an Exemplaren. Es ist manchmal schon erstaunlich, wen genau diese eine Seite scheinbar interessiert.
Als Blogger bekommt man in letzter Zeit immer mehr Mail-Anfragen von ganz offensichtlich sehr gutmeinenden Interessenten, welche scheinbar sehr gerne für so genannte Backlinks bezahlen würden.

Über entsprechende Auswüchse dazu habe ich “auch schon geschrieben”: http://v1.thinkabout.ch/article/50-euro-fuer-so-was-linkes. Das kann dann schon eher üble Formen annehmen.

Eher peinlich ist der neuste Fall, finde ich. Auch dieses Mail hat einen durchaus persönlichen Stil. Dass der Filter vor der Mailschleuder dennoch sehr grobmaschig angewendet wird, ist dennoch eindeutig:

Das Mail kommt von der Online-Solutions-Group, und ihrer Webseite nach macht sie Suchmaschinenoptimierungen für so renommierte Firmen wie Gruner & Jahr, oder Full Service Online Marketing für andere Top Shots. Und nun hat also diese tolle Marketing-Firma ausgerechnet thinkabout.ch entdeckt und schreibt mir der SEM-Manager O. B., dass man für die eigenen Kunden auf der Suche nach themenverwandten Internet-Seiten auf thinkabout.ch gestossen wäre und mich deshalb anfragen wolle, zu welchen Konditionen ich bereit wäre, einen Backlink auf die von Online-Solutions betreute Firma zu setzen.
Die dabei von Online-Solutions festgestellte Themenrelevanz dieses Blogs ist:

Einbauküchen.
“Durch die Themenrelevanz würde mich interessieren, ob eine Möglichkeit besteht einen Link von Ihrer Seite zu unserem Kunden zu bekommen.”
Können Sie mir dazu Ihre Konditionen nennen?
Nein, kann ich nicht. Ich rate stattdessen allen Einbauküchenschreinern dringend, wieder auf altbewährte Flyer-Aktionen umzusteigen. Die Chance, dabei einen Treffer zu landen, ist grösser, als wenn man sich von Internauten dieser Sorte die Geheimnisse der online-Werbung aufschwatzen lässt.

Dies auf jeden Fall der Eindruck, wenn man Adressat eines solchen Ansinnens ist. Dass das Ganze dennoch eine erfolgreiche Masche sein kann, erklärt sich aus dem Massen-Push-Effekt solcher Aktionen: Auf 10´000 absurde “Treffer” kommt ein richtiger. Und das reicht dann auch schon. So ist auch der Satz am Ende dazu passend:

“ PS: Sollte keine Möglichkeit der Verlinkung von URL des Linkpartners bestehen, würde ich mich über Alternativvorschläge sehr freuen.”_

Bei dieser Gelegenheit möchte ich wieder mal daran erninnern, dass jeder Click, jede Suchanfrage und jedes Massenmail eine riesige Zahl von Kettenreaktionen auslöst und ein Maschinenheer an Suchmaschinenservern etc. rotieren lässt – mit einem ausserordentlichen Energiebedarf. Es ist für uns nur scheinbar so schaurig billig, im Internet mal auf Vorrat die Welt zuzuspammen mit Werbemails.