Thinkabout

Wir Menschen sind einfach beängstigend komisch, wie ich auf dieser Ferienreise wieder mal beobachte. Auf der Huskie-Zuchtstation kaum angekommen, muss nur das Wort “Puppies” fallen, und schon stürmen alle los, um die pelzigen Knuddels zu herzen und in den Arm zu nehmen. Gleich danach gibt man sich besorgt, ob denn diese Schlittenfahrerei nicht am Ende Tierquälerei wäre, um sich sogleich beruhigen zu lassen, das würde der Natur dieser Tiere entgegen kommen. Wahrscheinlich ist das auch richtig, fügt man nicht grundsätzliche Fragen der Domestizierung der Hunde an und konzentriert sich darauf, wie mit den Tieren tatsächlich umgegangen wird.

Am Abend dann werden fürs “Atlantic Buffet” Königskrabben angeliefert, und das ist ein weiterer touristischer Anziehungspunkt, denn die Viecher sind tatsächlich beeindruckend gross. Das Verhalten dabei ist allerdings leicht unterschiedlich: Erst macht mal jeder ein Foto, dann nähern sich einige zögerlich, um dann am Ende eine Krabbe an den Scheren hoch zu halten fürs wirklich ultimative Foto, mit der hängenden Krabbe unter dem grinsenden Gesicht. Nicht wenige lassen die lebenden Tiere danach achtlos auf den Tisch fallen. Dann höre ich, wie ein Crewmitglied betont, diese Tiere würden wieder ins Meer entlassen. Das beruhigt das Gewissen, oder lässt keine unguten unterschwelligen Gefühle höher kriechen – oder ist, wenn’s tatsächlich wahr ist, eine Kompensation an die Tiere für den ihnen zugemuteten Stress. Am folgenden Buffet ist all dies – natürlich – kein Thema.

Der Mensch und sein Umgang mit Lebewesen – was für Tiere sind wir eigentlich selbst?