Wir graben uns in den Schlund der Erde
Die gierigen Schlünde unseres Energiebedarfs zu stopfen, bedeutet, die Erde aufbrechen zu müssen. Oder? Allerdings wird mir dabei schwindlig.
Das hier via mycomfor in der taz gelesen:
Im Artikel wird dann erzählt, warum das Projekt vorerst gestoppt wurde. Man kann es sich auch so denken. Wie man auch die Wahrscheinlichkeit bestimmen kann, dass eher früher als später auf den Entscheid zurück gekommen wird.
Wir sind ein gieriger Moloch, eine Horde von Heuschrecken. Und wir tun der Erde nicht gut. Wirklich nicht. Am Ende aber wird das die Natur nicht kümmern. Wir sind nur eine Episode für sie. Uns aber müsste es längst ganz anders kümmern, als dies der Fall ist. Dabei ist das Problem längst übermächtig, wenn es so weit voran geschritten ist. Wir müssten erst Ehrlichkeit lernen – und uns bewusst machen, was die Ressource “Energiekraft” uns tatsächlich kostet. Kein anderer Produktionsfaktor wird so sehr subventioniert, so wenig durchkalkuliert und so sehr verpolitisiert wie dieser. Mit Rohstoffpreisen wird auch in scheinbar rein wirtschaftlichen Belangen vor allem Politik gemacht – und ein jeder Staat wird mit seiner Energiepolitik eines nie tun wollen: “Seine” Wirtschaft abwürgen, sie im Wettbewerb mit anderen Firmen anderer Staaten benachteiligen – oder, gegenüber von China, noch mehr ins Hintertreffen geraten lassen.
Darum war bisher kein Atomkraftwerk gegen Betriebsschäden von mehr als einer Milliarde Euro Ausmass versichert, deshalb ist es billiger, Halbfertigwaren durch Europa zu karren, um sie wo anders zu Ende konfektionieren zu lassen. Der Motor, der nicht stottern darf, heisst Wachstum. Und darum wächst uns die Erde über den Kopf, in dem sie unter uns, um uns und über uns ganz langsam aber sicher ihre Ressourcen knapper und ihre Reaktionen empfindlicher werden lässt.