Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wieder unbeschwert Fussball gucken

∞  26 Juni 2010, 13:45

Jetzt kommen sie wieder, die unbeschwert geniessbaren Fussballspiele! Die grösste Aufregung und Gefahr zur inneren Unruhe liegt nun in den Spielen mit Spanien:
Wird Spanien Weltmeister, so sind “wir Schweizer” die einzigen, die den Weltmeister geschlagen haben. Und in jeder Retrospektive werden ein paar dieser Szenen nochmals aufleben…
Ansonsten wissen wir es ja, wussten wir es im voraus: So viel Glück in einem Spiel aufbrauchen, ob verdient beansprucht oder nicht – das kann nicht gut gehen.
Aber es ist doch auch schön und bleibt es weiter:
Wir können uns über den Sieg in einem Spiel so freuen wie andere über den Weltmeistertitel.
Viele Wochen Schufterei waren also vergebens, und so mancher Spieler schleppt einen Sack Frust mit nach Hause. Valon Behrami, der, von einer Verletzung genesen, eine halbe Stunde spielte, bis ihn der Schiri nicht mehr sehen wollte, Alex Frei, nach Armbruch monatelang, und nach der Knöchelverstauchung nochmals Wochen fürs Comeback chrampfend, dann erst Ersatz, weil noch ohne Rhythmus, dann nach 40 Minuten Opfer für einen taktischen Wechsel und dann nochmals 20 Minuten Joker ohne jede Fortune.

Irgendwie stellt man sich als Schweizer Spieler viele Dinge immer ganz anders vor. Was bleibt ist die ehrliche Arbeit. Und die Hoffnung auf ein nächstes Mal. Dass sich die Schweiz drei Mal in Folge aus eigener Anstrenung für ein grosses Endturnier qualifizieren konnte, das bleibt eine Sensation.

Ob das Herrn Hitzfeld reicht? Der Vertrag als deutscher Bundestrainer soll schon bereit liegen. Es ist nun die Zeit gekommen für die Brandstifter und die Scherbenkehrer. Unterhaltsam bleibt das alles, und ein Spiegelbild für so manches eigenes Erleben auch.

Ich denke derweil noch ein bisschen darüber nach, was denn nun eigentlich Fussball wirklich so faszinierend macht: Das Unberechenbare oder die Tatsache, dass über kurz oder manchmal ein bisschen lang sich Qualität eben doch durchsetzt. Mag der Ball noch so rund sein. Und deshalb werden Schweizer Fussballer auch weiter ein Thema sein in ausländischen Spitzenklubs: Wegen ihrer solidarischen Grundhaltung, mit der sie taktische Ausrichtungen prägen und umsetzen können. Auch nicht die schlechteste aller Basen, um an Erfolgne mit beteiligt zu sein. Das Toreschiessen kann man in Vereinsmannschaften ja zum Glück an andere delegieren…


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