Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wie wächst aus Leere Kreativität? (5)

∞  12 Mai 2007, 23:43

Gedanken über die tiefere Leere in 6 Teilen, wobei ich auch am Ende erst am Anfang der Erkenntnis stehe, dass diese Leere nicht zu fürchten ist, sondern willkommen sein darf


Wie aus allem, das ich nicht abweise, sondern mit dem ich in einen Dialog trete: Wer schreibt, erlebt immer wieder ein Staunen: Da blättert sich Wissen aus dem Ich auf Blätter aus Papier, und nicht mal der Urheber mag mit letzter Sicherheit sagen, woher diese Inhalte kommen, wo er sie her hat, wie er sie gewann – und was er davon wirklich auszudrücken vermochte (und ob er das gleiche liest, das er schrieb?).

Wer die Leere nicht fürchtet, sondern allem, was er mitten in ihr und an ihrem Rand fühlt und sieht, und dem eine Gestalt zu geben versucht, kann auch die Ruhe und Geduld entwickeln, die es dafür braucht, eine Form für sie zu finden.
Auch dies, das Reden und Skizzieren über das zu Fragende, ist ein erstes Ringen um Antwort, eine Gestaltung, kann auch eine Klage sein, düster oder hell.

Es ist ja nicht so, dass wir keine Fragen haben sollten, im Gegenteil. Je besser wir sie aushalten, ohne Lärm, um so klarer können sich Formen und Zeichen daraus entwickeln, die uns am Ende jedes schöpferischen Prozesses doch wie eingegeben erscheinen und einen Knoten lösen, der sich auch nicht wieder bildet, zumindest nicht in gleicher Art.