Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Was ist und bleibt

∞  7 Januar 2012, 17:00

Setz dir ein Denkmal durch die Liebe, die du hinterlässt.

Lehre des Achtoes



Wahrscheinlich bleibt nicht viel mehr von uns als die bleibende Erinnerung von Menschen an jene Momente, in denen wir deren Seele liebevoll berührt haben.


Es ist schon fast eine banale Weisheit, die man doch immer wieder hervorkramen muss: Liebe führt über die Selbstliebe. Wer sich nicht selbst angenommen hat, kann Liebe nicht leben. Er kann sie aber auch nicht annehmen. Er erfährt allenfalls Hilfe, aber die Tiefe der Botschaft gleitet an glatten Mauern ab.

Wie ist es mit dieser vielen karitativen Arbeit, die geleistet wird? Was treibt die Engel an? Wieviel Härte oder Güte gegen sich selbst bestimmt den inneren Antrieb? Wie verbrennen Helfer, die angesichts des Elends nur den einen Gedanken kennen: Es ist nie genug.

Was ist mit der Liebe zu dem einen Menschen, die verglüht, oder den Tod nicht verhindert, das Sterben noch trauriger macht, den Abschied noch schwieriger?

Laufen wir nicht ständig Gefahr, so sehr auf die Nuss zu kriegen, dass uns der Mut verlässt? Wie gehen wir damit um, wenn unser vermeintliches Netz, von dem heute so oft gesprochen wird, für uns selbst plötzlich nur noch aus Zwischenräumen besteht, durch die wir fallen?

Nichts scheint im Leben so wichtig zu sein wie der innere Frieden, der seine eigene Haltung von keiner äusseren Beziehung, keiner Wertschätzung und keiner Freundschaft abhängig macht. Sich nicht, auch nicht durch traurige Erfahrungen, beirren zu lassen, mit sich selbst ins Reine kommen zu wollen, diese Arbeit von nichts abhängig zu machen, von keinem äusseren Umstand – das ist die Voraussetzung für das Glück, sich in seinem Leben hier und jetzt am richtigen Ort zu fühlen, bereit, die Spur zu hinterlassen, die man nur dann legen kann, wenn man im Frieden mit sich selbst die Menschen lieben kann.