Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Traumwandlerisch sicher auf Cuche setzen

∞  28 Februar 2009, 19:31


In dieser Nacht versuchte ich in einem Traum einen Zug zu erreichen, und je länger ich träumte, um so sicherer war ich selbst, dass ich es nicht schaffen würde. Schlief ich wieder ein, so wiederholte sich die Geschichte in Varianten, aber ganz bestimmt nicht mit dem guten Ende für mich.
Ich wollte erst noch in die Küche, stiess da etwas um und fand mich in der gallertigen Sauce von aufgeschlagenen Eiern wieder, die um meine Füsse schwappten. Beim Versuch, dieses Geschmier aufzuwischen, wurde alles natürlich nur noch viel schlimmer. Loriot hätte die wahre Freude an mir gehabt. Als ich dann zu guter Letzt doch auf den Zug hetzte und die Chance sah, mehr als nur die Rücklichter von ihm zu sehen, fiel mir auf, dass meine Tasche verdächtig leicht war – und ich erinnerte mich, dass ich zwar Socken und Unterhosen eingepackt, aber alle Hemden und Hosen vergessen hatte.
In diesem Moment hatte ich so genug, und ich begann auch noch tatsächlich in meinen Laken zu schwitzen, dass ich beschloss, dass das alles so sehr Quatsch wäre, dass die Zeit gekommen war, endlich richtig zu erwachen und aufzustehen.
Ich habe solche “Wachträume” von Zeit zu Zeit. Dabei ist es immer mehr als peinlich, dass ich einen Termin verpasse und vor allem wie, und gleichzeitig schrecke ich dann irgendwann auf und werde mir einen kurzen Moment lang bewusst, dass ich ja im Bett liege – bevor die Rennerei und Rödlerei von Neuem los geht.
Nun also stand ich auf. Aber um sechs Uhr in der Früh war das nicht wirklich so eine gute Idee an einem freien Samstag – mit Schlafmanko aus der Woche behaftet. Also beschäftigte ich mich kurz mit dem Riesenslalom von heute und stellte mir ganz eindringlich vor, wie Cuche traumwandlerisch sicher durch die Tore ziehen würde – und verkroch mich erneut wieder unter die Bettdecke, wo ich dann auch noch drei selige Stunden lang schlief. Also: Für mich hat heute Cuche gewonnen.