Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Thorsten Fink: Schlechter Stil?

∞  14 Oktober 2011, 01:16

Sie verlieren ihn nicht gern in Basel: Thorsten Fink war allseits beliebt, als Fachmann geachtet, als Führungsperson respektiert – und er war erfolgreich, baute menschliche Bindungen auf und strahlte Wärme aus.

Dieser Trainer hat einen Schweizer Champions League Teilnehmer und zweifachen Meister und Pokalsieger verlassen, um beim Bundesligaschlusslicht HSV zu unterschreiben. So sind die internationalen Hierarchien. Ausserhalb dieser Hierachiestrukturen steht der Stil, die Fairness und menschliche Grösse, mit der die Beteiligten Parteien diesen Abgang bearbeitet und nach aussen vertreten haben. Das hatte grosse Klasse – und dazu kann man den Verantwortlichen von Basel und allen voran ihrem designierten neuen Präsidenten Bernhard Heusler nur gratulieren.

Um so mehr hat man auf der Pressekonferenz in Basel einen Stuhl mit Thorsten Fink drauf vermisst. Ist das nun schlechter Stil? Thorsten Fink war für die Schweizer Medien nicht greifbar. Es hiess, er hätte sich vor dem Training von der Mannschaft verabschiedet und hätte dann den Ort verlassen.

Vielleicht ist das die einzige mögliche und ehrliche Variante – und das Gegenteil von schlechtem Stil: In einer Situation, in der man zu einem Faktum im Grunde gar nichts Allgemeines sagen kann, das nicht hohl klingen würde, sagt man am besten gar nichts. Schon gar nicht in der Umgebung, in der ab sofort andere Personen Verantwortung übernehmen müssen.