Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


So Verschiedenes ist uns beschieden...

∞  15 Januar 2014, 23:31

Gespräche über Menschen, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Und das hat traurige Gründe. Ich erfahre von Krankheiten, von Leid und Kummer und Tod, und ich frage mich einmal mehr: Was steckt hinter dem Mysterium, das uns so unterschiedliche Leben und vor allem so verschiedene Sterbenswege beschert? Warum sterben die einen hochbetagt im Bett, indem sie eines Morgens einfach nicht mehr aufwachen, und andere werden mitten im Arbeitsprozess von einer schweren Krankheit heimgesucht, auf die dann noch eine zweite und dritte drauf gepackt wird, so dass das Leiden kein Ende nehmen will…

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Natürlich habe ich keine Antworten. Das einzige was ich sagen kann, ist, dass so unterschiedlich unsere Lebenserwartung ist, so verschieden sind wir uns in unseren Wahrnehmungen über die Güte dessen, was wir erleben durften. Die einen sind mit einem bescheidenen Leben rundum zufrieden und sagen danke, die anderen können den Gram nicht ablegen, weil sie so klar benennen können, was ihnen zum Glück fehlte und nun immer fehlen wird. Und diese Fähigkeit hat Folgen für unser tatsächliches Erleben, für die Dinge, die uns geschenkt werden, hier und jetzt als Nächstes. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleiben wird und wie viel Qualität, aber wir können sehr wohl lernen, was diese Qualität verbessert, indem wir aus uns selbst das Leben angehen und Dinge wie Demut, Dankbarkeit, Gestaltung, Nächstenliebe, Zeit schenken – dass wir all dies und noch viel mehr immer wieder zelebrieren, hier und dort – aber einfach jetzt.

Mit dem Leben lassen sich keine Verträge machen, es lässt sich nicht zu einem Wohlverhalten verpflichten. Verpflichtung haben wir uns gegenüber, der Zeit, die uns geschenkt wird und dem Guten in dieser Zeit, das wir so schnell mal eben rasch und dann grundsätzlich übersehen.