Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


SMS zum Tag: Wut und Ohnmacht

∞  28 März 2013, 00:00

Ohne Macht sein, die Dinge nicht ändern oder wenigstens abwenden können: Das nährt unsere Wut: Sie ist Ohnmacht, die wenigstens brüllen will. Und müde macht.

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Wut sucht sich Exponierte, will im knüppelnden System ein Gesicht ausmachen, entlädt sich am Fassbaren, und reisst damit am ersten Zipfel, den sie zu greifen bekommt.

Wut ist ein Ventil, und tatsächlich hinterlässt sie einen Platten. Hinter der Wut ist nichts, kein Boden, kein Inhalt, der herbei gezaubert werden kann.

Dabei wäre “Es besser machen” wollen oder sollen, auch nur schon als Gedanke, ein tiefer Atemzug: Was braucht es dazu? Und schon ist man in einer Diskussion, statt in einem Streit.

Idealistisch, utopisch? Ist Beziehungsknatsch ganz anders? Vielleicht, was kann ich schon ihre Wut klassifizieren, welches Recht hätte ich dazu, mal abgesehen von dem Hinweis, dass Sie mit ihrer Wut für Dritte ganz schön anstrengend sein können.

Am Ende ist vielleicht der lapidare Satz der Anwendbare: Wut verraucht. An der frischen Luft noch etwas Schneller.