Thinkabout

Schumacher ist auf Skiern achtzig Sachen schnell gefahren – kein Wunder, brach sein Helm in zwei Teile. Schumi fuhr abseits der markierten Pisten im Tiefschnee – unverantwortlich und kein Wunder, dass so etwas passieren musste. Schumi wollte einem gestürzten Mädchen helfen. Schumacher war in gemächlichem Tempo unterwegs.

Die widersprüchlichen “Informationen” zum Unfallhergang setzten unmittelbar nach dem Unfall ein, und sie dauern an. Die Gerüchte nehmen sogar zu, jetzt, wo den Journalisten langsam die Langeweile die Eingeweide hoch kriecht. Ein Journalist wollte sich als Priester verkleidet zu Schumacher vorarbeiten, heisst es. Vielleicht ist auch dies eine Ente, aber ganz generell ist es einfach himmeltraurig, wie unsere Medienlandschaft funktioniert. Und jene, die sich fein genug sind, und diese Art Berichterstattung also nicht aktiv betreiben wollen, sind am Ende mindestens mit dem Abdruck solcher Meldungen auch nicht gar so weit davon entfernt…

Heute nun hat Frau Schumacher in einem dringenden Appell die Medien um Zurückhaltung gebeten, damit das Ärzteteam seine Arbeit tun kann. Und die Bitte, die eigene Familie in Ruhe zu lassen, war ganz offensichtlich ein dringender Wunsch…
Derweil gibt die Staatsanwaltschaft zu ersten Erkenntnissen zum Unfall eine Pressekonferenz – im 80km entfernten Albertville, damit vor der Klinik in Grenoble endlich mal Ruhe einkehrt… Wie gross die Ignoranz der Reporter ist, sieht man auch daran, wie ich finde, dass es noch immer eine stattliche Zahl dieser Berufsleute gibt, die weder Grenoble noch Méribel korrekt aussprechen können – oder wollen.