Pendelbeobachtung
Ich wurde heute wieder mal unter die Pendler gemischt. Die Formulierung ist absichtlich gewählt. Freiwillig setze ich mich dem nicht mehr aus.
Nirgends wird mir so klar, wie sich das anfühlt, wenn das eigene Leben anders getaktet ist als das der Umgebung. Wie fühlt sich ein artfremdes Wesen unter Lemmingen? Um mich herum haben alle den Tunnelblick, wobei die Augen eher leer sind und nicht auf ein konkretes Ziel fokussiert – so, als wären die Menschen noch nicht bereit, an irgend etwas zu denken. Beim Ein- und Aussteigen laufen sie an dutzenden Menschen vorbei, die sie nur als Hindernisse wahrnehmen, und in der Stadt gehen sie in der Masse von Hunderten verloren.