Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Notiz: Soldaten für Mütter und Kinder?!

∞  21 November 2011, 11:45

Amnesty International verschickt Post zum 50jährigen Jubliläum. Mit einem Zitat von Patrick Cammaert, Miltärberater der Uno:

Heutzutage ist es in einem bewaffneten Konflikt gefährlicher, eine Frau zu sein als ein Soldat.

Ja. Und ich stelle fest: Ich habe Miltiärdienst geleistet, als verteidigender Soldat in meinem Land, weil ich darum weiss – und weil ich nicht zusehen könnte, wie meiner Familie und meinen Freunden Leid angetan wird. Jetzt aber, da ich längst aus dem Dienst ausgeschieden bin – was tue ich da für diese Erkenntnis? Sind Texte wie dieser genug?

Nichts ist beklemmender für mich, als die Bilder der US-Soldaten im Irak oder in Afghanistan zu sehen, wenn sie mit hoch technisiertem Material und mangelhaftem Wissen über die Bevölkerung als identitätslose Fremdkörper durch Häuser streifen, deren Menschen sie letztendlich beschützen sollen, sofern sie ihnen denn trauen können oder wollen…

Und wie absurd ist die Sichtweise Guerilla-ähnlicher Rebellen in Sri Lanka oder Afrika, welche ganze Dörfer terrorisieren, während sie gleichzeitig verkünden, sie würden im Grunde für deren Zukunft kämpfen?

Nichts verändert einen Menschen so so schnell so sehr wie eine Waffe. Davor und dahinter.

Gerade darum ist aber blauäugiger, naiv anmutender absoluter Pazifismus kein Dienst am Menschen. Er verkennt, dass jede Regel die Drohung der Durchsetzung kennen und jeder Frieden auch verteidigt werden muss. Der böse Nachbar muss befriedet werden – oder eingegrenzt. Es geht nicht anders. Der relative Frieden in Europa ist das Ergebnis dieser Erkenntnis- und der Tatsache, dass dafür auch Blut vergossen wurde. “Nie wieder!” ?. Gut. Dann tun wir etwas dafür. Nein, alles sollten wir dafür tun, aber auch keinen Zweifel daran lassen, dass wir das wirklich ernst meinen.