Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Manch ferne Pein ist auch unsere Peinlichkeit

∞  30 Mai 2009, 13:29

Wie war das eigentlich vor den olympischen Spielen, als die Ruhe und Vorfreude durch die Unruhen in Tibet gestört wurde?

Nicht nur die Wirtschaft, auch alles im Umfeld der Organisationen der Sportverbände hat davon gesprochen, welche Chance die Olympischen Spiele für die Menschenrechte in China bedeuten würden, wenn denn China im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen würde.

Was ist davon geblieben? Beantworten Sie die Frage bitte selber.
Mir bleibt nur eines: Mir ist der Umgang der chinesischen “Behörden” mit der Meinungsfreiheit eine Pein, weil deren reaktive Verweigerung, ja die proaktive Verhinderung jeder noch so geringfügig kritischen Meinungsäusserung manisch-panische Züge hat, getragen von einem Apparat, in dem Menschen wie Maschinen im Dienst der Sache agieren. Die Peinlichkeit von Gewalt, die sich gegen die Meinungsäusserung richtet, das Unverhältnis der Mittel, die dabei eingesetzt werden, ist unsere eigene Peinlichkeit.

Ich wünsche mir dazu nur eines: Dass wir wenigstens damit aufhören, solche scheinheiligen Argumente aufzuführen, wie wir das immer dann tun, wenn etwas unsere eigene Ruhe und unser Bedürfnis nach Unterhaltung oder Geschäft stört. Dann liegen wir wenigstens in unseren Begründungen für ein Nichthinsehen nicht auf der gleichen Wellenlänge wie ein repressiver Staat in seinen “Erklärungen” für ein bewusst aktives Hinlangen.




Die folgenden Quellen befassen sich nicht mit den kürzlichen Olympischen Spielen – sondern mit den Unruhen vor nunmehr zwanzig Jahren, und mit dem Umgang der chinesischen Führung mit jeder Stimme, die sich dazu heute äussert:
Ich dachte, jetzt ist alles vorbei
Soldat Shijun