Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Männlein und Weiblein und ihr Verhältnis zum Wettstreit

∞  20 Februar 2014, 23:55

Männer und Frauen treiben Sport – und Wettkampf. Aber es ist immer wieder interessant, wie gross dabei die Unterschiede sein können. Zum Beispiel bei den Interviews. Ein Mann, der seine Gefühle nach einem Olympiasieg beschreibt? Er bleibt logisch, erklärt, dass es der Lohn für alle Arbeit sei. Viel mehr ist da meistens nicht. Frau Cologna sagt von ihrem Sohn Dario, dass sie ihn bei der Siegerehrung in Sotschi zum ersten Mal überhaupt habe weinen sehen…

Männer sind immer irgendwie im Krieg. Jeder Sieg ist der Moment vor dem nächsten Kampf, jede Niederlage fragt nach dem Moment, wo man sie durch die nächste Herausforderung ersetzen kann. Frauen erleben auch Sieg und Niederlage auf einer tieferen emotionalen Grundlage. Heinz Günthardt, Schweizer Tennisexperte, langjähriger Coach von Steffi Graf und aktueller Catpain des Fed-Cup-Teams der Schweizer Frauen, sagt, dass Männer nach einem Sieg das Bier hoch stemmen und sich etwas männlicher vorkommen, bei einer Niederlage sich den Mund abwischen und weiter machen. Frauen aber empfinden sich nach einer Niederlage tiefgründig als nicht mehr so schön – zum Beispiel. In Sportclubs ist vielleicht auch deshalb zu beobachten, dass es sehr viel weniger weibliche Mitglieder gibt als männliche, die überhaupt den sportlichen Wettkampf suchen. Sie beneiden andere vielleicht um deren besseres Spiel, sich aber im Wettbewerb zu messen und dabei zu erfahren, ist ihnen abwegig, gerade so, als wäre eine Niederlage im Spiel peinlich, eine – eben – persönliche Niederlage.

Ich erlebe es auch in Mixed-Plauschspielen oft, dass ich meiner Partnerin erst versichern muss, dass es völlig in Ordnung ist, einmal einen Fehler zu machen. Bis sie es verstanden hat und glauben kann, entschuldigt sie sich ein halbes Dutzend Mal für das, was immer passiert: Für einen “Fehler” im Spiel.