Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Leere und tiefe Sinnlichkeit (6)

∞  13 Mai 2007, 00:03

Gedanken über die tiefere Leere in 6 Teilen, wobei ich auch am Ende erst am Anfang der Erkenntnis stehe, dass diese Leere nicht zu fürchten ist, sondern willkommen sein darf



Wenn die Leere ein Schweben erlaubt,
ein nirgendwohin Drängen,
ein nach innen Fragen,
ein Ruhen,
eine Auflösung der Zeit,
weil das Streben nach der nächsten Etappe
einem Fragen weichen darf,
das die Etappe nicht mehr nötig macht,
wenn ich nicht zu sagen vermag,
ob ein Tag,
eine Stunde
oder ein Leben
eine lange Zeit ist,
wenn ich mein Gestern stehen lassen
und mein Morgen nicht erwarten muss,

dann bleibt mir mein Jetzt und das Leben in ihm –
mit aller Intensität.


Und darin liegt die Sinnlichkeit des Augenblicks. Nichts anderes muss sein, ist wirklich, als mein Leben hier und jetzt, und in dem ich in ihm verweile, bin ich wie ein Kind beim Ballspiel, das alles andere vergessen hat und vor allem in diesem Moment nicht kümmert über sein Morgen.

Schauen wir ihm zu, so können wir nicht ernstlich behaupten, es machte etwas falsch. Viel eher lassen wir uns von seinem Lachen anstecken und feuern es an.
Darin liegt für mich die Sinnlichkeit, die nach der Schönheit sucht, die sich nicht mit dem Gedanken der Ewigkeit abmüht, sondern ihn im momentanen Empfinden und Ruhen sucht, spürt und geniesst, ohne ihn festhalten zu wollen.

Und nichts anderes müssen wir versuchen, als Mensch zu sein mit Seele. Egal, wie alt oder jung diese sein mag.