Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Lassen Sie sich bezwitschern. Eine Empfehlung.

∞  11 März 2011, 10:23

Twittern ist sinnloses Gezwitscher? Geistliche kennen das Leben nicht? Vorsicht mit Verallgemeinerungen. Man darf sich immer wieder eines bessern belehren lassen. Ein Beispiel.


Twitter ist die virtuelle Legitimation nutzlosen Geplappers in maximal 140 Zeichen – die Verdummung per SMS, nochmals verkürzt.
Katholische Geistliche sind weltfremd, haben ein massives Glaubwürdigkeitsproblem und von der modernen Welt keine Ahnung.

Ich nehme alles zurück. Es gibt sogar Geistliche, die twittern – und dabei Twitter und der eigenen Sache Gutes tun, weil sie dabei beweisen, dass man auf 140 Zeichen kommunizieren kann – als ernsthafte, sinnsuchende und stiftende Menschen des 21. Jahrhunderts – mit einem Medium, das, richtig genutzt, echte Kommunikation erlaubt – und Inhalte transportieren kann.

Martin Werlen, der Abt des Klosters Einsiedeln, beweist dies eigentlich täglich, und ich bin bei weitem nicht der Einzige, der das so sieht. Zur Zeit hat er 2220 „Follower“ – und darunter dürften deutlich mehr sein als bei anderen, für die das auch die richtige Bezeichnung ist.

Ich gebe hier mal ein paar ausgewählte Tweets von ihm wieder:

Die für heute vorgesehenen Lesungen der Eucharistiefeier stelle ich im http://www.kloster-fahr.ch unter den Titel: “shit happens”
8 März

#Bahngleichnis Wenn auch nur ein Wagen bremst, bekommens alle im Zug zu spüren.
3 März

@amadedotch Ob wir nicht viele konkrete mögliche Schritte verunmöglichen, weil von unmöglichen Schritten geträumt wird?
25 Feb.

@familienmann Eine Kirche, die sich darum bemüht, das zu leben, was sie verkündet.
25 Feb.

Habe den Eindruck, dass sehr viele Menschen an einer glaubwürdigen Kirche interessiert wären. Mithelfen, dass sie es immer mehr wird!
24 Feb.

@pere4410 Das ist immer wieder meine grösste Sorge: Dass wir Menschen im Weg stehen können.
24 Feb.

@drPfarrer Aber: Er sucht – und wir sind oft nicht dort, wo der Mensch ist.
24 Feb.

“Herr, auf dich vertraue ich; in deine Hände lege ich mein Leben.” Mein Lieblingsnachtgebet.
22 Feb.

Immer wenn jemand sagt: “Ich versuche mich kurz zu halten”, hoffe ich, dass er oder sie ein twitter-account hat.
22 Feb.

Brief an alle SeelsorgerInnen geschrieben. Beginne mit Zitat von Klara Obermüller. Mit Quellenangabe.
20 Feb.

Beim Aufschlagen jeden Bandes der Gesamtausgabe finde ich kostbare Perlen, die ich gerne mit anderen teile http://www.siljawalter.ch
20 Feb.

Soeben Klara Obermüller angefragt, ob sie für mich auch eine Doktorarbeit schreibt.
19 Feb.

Wer die Vergangenheit auch nur ein wenig kennt, wird kein Traditionalist, der in der Illusion lebt, dass früher alles besser war.
19 Feb.

“Alle Geräte und den ganzen Besitz des Klosters betrachte er als heiliges Altargerät.” (Benediktsregel) – selbst den Wald.
16 Feb.

Der Link:
Abt Martin bei Twitter