Thinkabout

Es ist die Zeit der Quartalsergebnisse in den Wirtschaftsnachrichten. Dabei kann man wieder mal schön konstatieren, wie die Riesen jeder Branche im Grunde an einer Art eigenem Pokertisch sitzen und das Spiel versuchen, das da heisst: “The Winner Takes It All.” Nur, was heisst das für uns alle, wenn der Wettbewerbsgedanke in letzter Konsequenz bedeutet, dass wir als Anleger, Angestellte und Konsumenten nur Soldaten eines Feldzugs sind?

Microsoft hat sein Betriebsergebnis vorgelegt und dabei erstmals seit 1986, seit dem eigenen Börsengang, einen Verlust ausgewiesen. Es ist dies vor allem die Folge eines Frontalangriffs auf einen anderen Riesen namens Google, bei dem sich Microsoft überschätzt hat. Vorbei die Zeiten, als man sich als Konsument einfach unangenehm berührt fand, weil man am Betriebssystem Windows kaum vorbei kam. Heute ist diese Basis der eigenen Geschäftsfelder für Microsoft viel zu wenig und es ist durchaus ein veritables Problem, dass sich deren Applikationen im Smartphonebereich einfach nicht etablieren können. Und Google? Weist in seinem Quartalsergebnis verminderte Gewinne aus, weil die Übernahme des Handy-Giganten Motorola erst verdaut werden muss – bevor man sich dann in die nächsten Schlachten mit Apple stürzen kann:

Der wirtschaftliche Verdrängungskampf wird längst auch in juristisch höchst komplexen Patentstreitigkeiten vor Gericht ausgetragen. Der so genannte Markt ist irgendwie immer ein Stück zu klein für alle Interessenten. Nach dem Credo unserer Player ist das zu unserem Vorteil, weil es zu mehr Wettbewerb und billigeren Preisen führt. Ich bin wohl nicht der Einzige, der daran nicht (mehr) glauben mag. Denn was wirklich jeder dieser Giganten anstrebt, ist nicht der Gewinn eines Wettkampfs unter Gleichen, sondern die totale Kontrolle und die Ausschaltung von jeglichen Störgeräuschen. Man will, dass Sie gar nicht am Produkt XY vorbei kommen, und nicht, dass Sie sich bewusst für das Produkt entscheiden.

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Links via mycomfor gefunden:

Nach der Übernahme: Motorola kostet Google Gewinn
Softwarekonzern – Microsoft macht erstmals Verlust