Falsche Ziele und falsches Tempo
VERGRÖSSERTE ANSICHT: AUFS BILD CLICKEN
Es gibt Menschen, die man gar nicht wirklich “treffen” kann. Sie sind immer unterwegs, noch nicht da oder schon weiter. Sie haben ein Ziel, das sie ihrer inneren Meinung nach viel zu spät erreichen, schon längst erreicht haben sollten oder ihnen womöglich unerreichbar erscheint, ohne dass sie davon lassen könnten. Oder sie möchten an mehreren Orten gleichzeitig sein.
Dabei würde uns doch helfen, dahinter zu kommen, was uns diese knebelnden Ziele überhaupt annehmen lässt?
Immer seltener ist man bereit, Wochen im voraus fest für einen Abend eine Einladung abzumachen, anzunehmen.
Zeit reservieren, so lange im voraus? Was weiss ich, was dann sein wird? Was dann ist, wird dann zwar immer sein wie immer, aber es hätte ja sein können. Man will den Rücken frei haben, statt dessen buckelt man auf seinen Schultern diese stete diffuse Erwartung, dass Freizeit was Prächtiges bringen muss, was Unvorbereitbares, Überraschendes, “Spontanes”, während die Berufsziele geplant oder auch mal geträumt werden, dabei aber nichts schnell genug geht und doch irgendwie alles zu schnell wird.
Was wir anstreben, möchten wir im Grunde gar nicht nötig haben. Das, dem wir hinterher hetzen, möchten wir herzlich gern sausen lassen.
Vielleicht kommen wir an diesem schönen sonnigen Abend auf einer Bank in der Abendsonne unserem inneren Fahrplan viel näher als an manchem umtriebigen Tag.