Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Erinnerungen aus der digitalen Wühlgrube

∞  4 Januar 2014, 21:24

Die Datenwiederherstellung beschert mir also Zehntausende von JPEG-Dateien in wilder Unordnung, aber so wie ich sehe, sind tatsächlich weit über 90% der Bilder gerettet worden. Die Ablage auf der Rettungsdisk folgt allerdings keiner Logik, die ich ergründen könnte, und so bleibt nichts anders übrig, als in den Ordnern, die nur mit 1 bis 11 angeschrieben sind, die Dateien einzeln zu sichten und wieder zuzuordnen. Und da ich für ein Projekt, das wir gerade begonnen hatten, als das Malheur geschah, erst mal die Hurtigruten-Bilder benötige, werde ich die Bildverzeichnisse und Alben mehrmals akribisch durchgehen.

Dennoch bin ich glücklich, denn nach dem heutigen Tag wiederhole ich gerne, was ich in den letzten Stunden immer wieder gedacht habe: Es hat sich “gelohnt”, die Daten professionell retten zu lassen, denn ich werde gerade zu einem wieder zutiefst dankbaren Reisenden – der sich gewahr wird, wie farbig sein Leben war und ist, und wie viel tolle Erfahrungen ich machen durfte. Das kann sich dann etwa so darstellen:

Ich klappe das Bildverzeichnis eines solchen Ordners nach unten, und ich sehe in einer Reihe Thumbnails folgender Bilder:

Der achtzigste Geburtstag meines Schwiegerpa’s – wie besonders ist es gerade jetzt, diese Bilder zu betrachten….

Ein typischen Holzhaus im Regen von Bergen in Norwegen – wann hat es da nicht geregnet und wo war es je in einer Stadt im Regen so schön?

Hoi An in Vietnam – und seine Lampions an den Häusern in den nächtlichen Strassen, die so sehr zum Flanieren einladen.

Die alte Vietnamesin auf dem Markt in Hoi An, die mich mit skeptischem Blick ansieht – gerade so, wie jemand, der schon viel mehr westliche Touristen gesehen hat als ich Vietnamesen und das Leben eh ganz anders kennt als ich…

Das Kabelgewirr elektrischer Leitungen hoch über einer Kreuzung in Saigon. Dass da überall Strom Durchfluss hat, kann man sich gar nicht vorstellen. Angesichts der Kabelummantelungen will man sich das auch nicht unbedingt vorstellen…

Ich werde ewig bechäftigt sein – und es wird mir, meistens zumindest, sehr gefallen, in Erinnerungen zu schwelgen… Und so manche Idee für einen Blogeintrag wird dabei auch abfallen. Bestimmt.

Ps: Jaaah, und wenn Sie sich nun fragen, wo die Bilder denn bleiben, dann sage ich Ihnen: Sie zu finden, ist das eine, aber es gibt sie doppelt, dreifach, vielleicht vierfach oder noch mehrfacher: Als Thumbnail, Original, bearbeitet, in Web-Auflösung oder hochauflösend, etc. Und für die Bearbeitung, liebe Leser, fehlt mir bisher nun leider wirklich die Zeit. Kommt alles noch!