Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Elemente der Lebenskunst

∞  4 Oktober 2008, 21:53

Ich habe es ja leider verpasst, oder besser, verschlafen bzw. verschlampt. Dabei wurde ich, eigentlich, rechtzeitig von Yoda hier darauf aufmerksam gemacht:

Claudia Klinger hat auf ihrem Blog digital-diary Blogger gefragt: “Was ist deine Lebenskunst?”. Nun hat sie die Antworten zusammengefasst, und ich lade alle gerne dazu ein, sich bei ihr oder bei Yoda a.a.O. einen Überblick zu verschaffen.

Selber kann ich es, obwohl Nachzügler, nicht lassen, noch selbst ein paar Reflexionen beizusteuern. Das Wort ist bewusst gewählt. In einem Blogbeitrag ist die Kunst, sein Leben zu leben, nicht abzuhandeln. Dafür muss schon ein ganzes Leben gelebt werden oder auch mehr. Aber Anregungen möchte ich geben, indem ich mein eigenes Nachdenken rekapituliere, hinunter gebrochen auf die Summe unserer Wahrnehmungen, die alle an sich schon unser Denken beeinflussen, oder die wir mit unserem Denken beeinflussen können. Noch so ein Thema für sich.

Im Umgang mit unserer Zeit und damit mit den Dingen, die uns umtreiben, fallen mir immer zwei Dinge auf:
Ich kämpfe damit, einer Aufregung zu gestatten, mir die Ruhe zu nehmen (Gelassenheit), oder ich verpasse die Gelegenheit, in der Ruhe wach zu werden (Bewusstsein).
Darum die folgenden Reflexionen:

Gelassenheit lernen:


Durchatmen statt keuchen
Abschalten statt weghören.
Schauen statt starren.
Durch den Mund atmen statt die Nase rümpfen.
Reiben statt kratzen.
Kauen statt schlingen.
Zeit verlangsamen statt Zeit aufholen.

Bewusstsein üben:


Einatmen statt atmen
Hinhören statt hören
Hinsehen statt zusehen
und
Aufsehen nach dem Absehen
Beschnuppern statt riechen
Erst befühlen statt gleich kratzen
Ertasten statt betasten
Kosten statt schmecken.
Zeit erleben statt Zeit gewinnen.


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einer von tausenden möglichen Links zum Thema:
Der Philosoph Wilhelm Schmid nennt seine Webseite schon Philosophie der Lebenskunst, wie sein gleichnamiges Buch, und die Titelseite ziert ein Gmälde von Edward Hopper, den ich in seinem ganzen Werk, das Menschen in der Verstrickung mit ihrer verrinnenden Zeit zeigt, bemerkenswert finde:








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das Nachdenken über das Leben muss nicht trübe sein