Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Einfach mal so verreisen - das ist eher komplizierter geworden.

∞  27 Februar 2012, 16:48

Meine Reisevorbereitungen machen mich nachdenklich:

In meinem Alltag gibt es mittlerweile viele digitalen Hilfen. Sie machen mir so viele Verrichtungen einfacher – aber wenn ich vor einer Reise stehe, zweifle ich an meinem gesunden Menschenverstand. Meine Freunde in Indien oder wo auch immer auf der Welt packen eine kleine Tasche und gehen aus dem Haus. Wahrscheinlich drehen sie den Schlüssel hinter sich, aber damit ist es dann gut.

Und ich? Ich komme gar nicht heraus aus den vielen Dingen, die zu erledigen sind, damit sie sich nicht ohne mein Zutun in meiner Abwesenheit verselbständigt weiter erledigen… Und einmal mehr frage ich mich vor allem, was alle diese Vernetzungen im Endeffekt sollen? Bin ich nicht in einem konkreten Austausch mit einer Person, ob privat oder geschäftlich, bin ich genau so isoliert oder eben nicht wie vor zehn Jahren. Ich gehe nur allenfalls anders damit um.

Und das immer wieder gleiche einfache Beispiel: Zwei Personen machen eine Reise. In unserem Fall haben zwei Fotoenthusiasten drei Kameras dabei. Das bedingt drei Ladegeräte. Es ist ja super toll, was alles auf virtuellem und digitalem Weg vielen Menschen heute möglich ist. Papierlos, drahtlos. Aber irgendwo ist da eben doch ein Haufen Ballast, den wir anhäufen. Und warum? Weil wir nie einfach nur Empfänger sind, die unseren Sinnen trauen und sich vorstellen können, dass das, was die unmittelbare Umwelt uns an Information zur Verfügung stellt, komplett für uns ausreicht. Eigentlich nicht nur für ein paar Wochen. Sondern immer.

Lieber nicht weiter denken… Das würde ja bedeuten, dass ich das Blog hier wirklich nur für mich führe und es also keine Rolle spielt, ob ich das online mache oder in einer privaten Datei…
Natürlich weiss ich, wie viel mir durch dieses Blog geschenkt wurde – aber in solchen Momenten, just before any take off, verhalte ich mich ziemlich irrational, finde ich, als Kind der digitalen Gesellschaft eben…