Die Verlockung der Manipulation
Der Mensch ist auf Schritt und Tritt versucht, die Realitäten zu seinen Gunsten ein wenig zu biegen… War der Ball im Tennis noch in oder doch out? Da hilft ein wenig Grundhaltung schon sehr. Und wehe, die ist futsch…
Hat man für sich als Hobby-Tennisspieler mal entschieden, nie gegen besseres Wissen einen Ball anders zu werten – und bei Nichtwissen im Zweifelsfall für den Gegner zu entscheiden – dann fällt es leichter, die Linie zu halten. Nicht immer. Aber oft. Im umgekehrten Fall gewinnt man ein paar Punkte mehr. Und nimmt dafür schon mal Ärger in Kauf. Ist eben der Ehrgeiz. Was verschiebt sich, wenn der Gentleman auf dem Tennisplatz ausstirbt, Partner und Besucher ihn dort gar nicht mehr vermuten?
Wir haben auch in diesen Bereichen in der letzten Generation eine ganze Menge an Klasse preis gegeben.
Und wenn ich dann also lese, dass die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC mögliche Manipulationen bei der Indizierung des Ölpreises untersucht, dann ist es, nach dem Libor-Skandal nichts anderes als Realitätsnähe, auch hier Trickserei und Betrug zu vermuten. Zu verlockend ist doch die Aussicht, das ganze System zu beherrschen und zu steuern, als dass nicht genau dies versucht und praktiziert würde, oder?