Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Die Schweiz kämpft um ihre Industrie

∞  15 August 2011, 20:09

Die Schweiz sucht den Weichspüler gegen den harten Franken, um die produzierenden Wirtschaftszweige nicht austrocknen zu lassen. Ein Kampf auf Biegen und Brechen – mit unsicheren Erfolgschancen.




Rudolf Strahm hat es heute im Tagesgespräch mit Radio DRS 1 auf den Punkt gebracht: Der überteuerte Schweizer Franken stellt für die Schweiz eine immer grösser werdende Gefahr dar. Der wichtigste Faktor dabei:

Können in der Schweiz ansässige Unternehmen ihre Waren nicht mehr exportieren, weil die Gestehungskosten in Schweizer Franken zu teuer sind, wird die Produktion ins Ausland verlagert. Damit gehen Arbeitsplätze verloren, namentlich in einem Marktsegment wie der Maschinenbauindustrie, die viermal mehr Leute beschäftigt als der Bankensektor, und entscheidend dabei ist folgendes:

Diese Arbeitsplätze sind für immer verloren. Sie kommen bei sich normalisierenden Verhältnissen nicht mehr zurück. Das bedeutete einen grundlegenden Strukturwandel, der unseren Wohlstand gefährdet.

Ein paar Wochen, vielleicht ein, zwei Monate, kann man eine solch verheerende Entwicklung überbrücken – dann aber muss die Gegenbewegung deutlich eingesetzt haben, sonst kommt der Prozess der Auslagerung in Gang. Die Schweizer Nationalbank gibt nun Gegensteuer, so gut wie möglich, und allmählich haben alle politischen Exponenten begriffen, wie wichtig dabei die absolute Rückendeckung für die SNB ist, damit als erstes die Spekulation in Schweizer Franken weltweit zurück geht.
Erste Erfolge sind da: Rund 10% hat der Franken gegenüber seinen tiefsten Notierungen mittlerweile wieder zugelegt. Ob die Entwicklung anhält? Der Kurs pendelt so um 1.134, die Kaufkraftparität zum Euroraum läge in etwa bei 1.40… Ein kleines Land wie die Schweiz kann den eigenen Wechselkurs nicht wirklich bestimmen. Aber vielleicht genügend beeinflussen. Psychologie – sie ist längst auch zum Spezialfach der Währungshüter geworden. Die Börse – wir hängen längst alle am Tropf dieses Marktplatzes, auf dem die Gier im Zaum zu halten sein müsste. Aber wie? Und wer setzt es durch?