Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Die Macht des Vortrags

∞  27 Dezember 2013, 20:22

Ich denke, ganz egal, was wir tun, um kreativ zu sein, wir haben immer ähnliche Antriebe, auch wenn wir sie meist nicht benennen können:
Wir träumen vom absolut perfekten Timbre in der Stimme, vom absolut ausdrucksstärksten, bannenden Gesichtsausdruck auf unserer Leinwand, oder eben vom stimmigen Satz, der in Form und Inhalt in einer perfekten Schwingung das Gefühl in uns weckt, das mit seinem Inhalt exakt gemeint ist.

Ich liebe Slam Poetry, ich liebe Stand Up Comedy, ich liebe Kleinkunst ganz allgemein. Ich lache gerne laut – aber richtig beeindruckend wird es für mich, wenn jemand die wirklich leisen Töne wagt – und es still wird um die Bühne. Aufmerksam still. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, ein Programm zu schreiben, das Menschen auf Wellen des Nachdenkens und Nachempfindens durch den Abend trägt, in dem es nichts gibt als diese Begegnung zwischen dem Erzähler auf der Bühne und dem Zuhörer, der nicht mehr erwartet hat und doch viel mehr bekommt.

Was ein Publikum an einem solchen Abend verbindet, ist ein initiales

Genau so ist es!

bevor jeder die Gedanken für sich weiter denkt und nachempfindet, getreu der Situation, in der er sich gerade befindet.

Ja. Einer Geschichte zu lauschen. Einem Menschen, der erzählen kann: Das ist magisch.