Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Das Volk der Menschen auf Erden

∞  13 Juli 2008, 21:38

Heute ist es besonders stark, mein Gefühl der Unbehaglichkeit, wenn ich auf die Welt schaue, die wir bevölkern, ausbeuten, ausschlachten, aber ganz bestimmt nicht verwalten, behüten, bewahren.

Andere Völker des Tierreichs dieser Welt erfüllen einfach ihre Aufgabe.

Vielleicht muss ich einfach den Gedanken zulassen: Auch wir verhalten uns unserem Wesen entsprechend. Wir vertrauen den Mechanismen des Wettbewerbs und lassen damit den Stärksten gewinnen. Auch Tiere verhindern Ungleichgewichte in der Natur nicht. Sie sind ihnen schlussendlich nur unterworfen und verenden, wenn die Nahrungsgrundlagen nicht mehr gegeben sind. Sie wehren sich dagegen, ganz klar, aber irgendwann ist es zu spät. Den Kreislauf durchbrechen sie nicht. Sie sind Teil eines übergreifenden Gesetzes.

Die in diesem Kampf wichtigste Waffe des Menschen wäre das vorausschauende Denken. Doch es scheint mir, als würden wir dieses nur dann wirklich einsetzen, wenn es darum geht, unseren Vorteil zu sichern. Und wir sind einfach zuviele – auf einem sehr gedrängten Markt.

Wehe, ein paar von uns wollen das Gleiche. Schon bilden wir einen Markt, eine Zielgruppe, mit der Geld verdient werden kann. Wollen nur 3% von uns Bio-Nahrungsmittel, hinkt die Produktion dem Bedarf hinterher. Es muss Masse produziert werden. Adieu Bio, der Standard wird aufgeweicht, muss aufgeweicht werden.

Sobald von der Welt Viele das Gleiche wollen, ist es um sie genau so geschehen, wie wenn nur ein paar Prozent von uns wenig bis nichts von der Natur wollen – und sie daher ausbeuten.

Wir sind zuviele. Und die Natur wird das regeln. Jenseits unserer heutigen Vorstellungen und vielleicht nicht im Zeitrahmen unserer heutigen Befürchtungen. Aber was sind schon hundert Jahre für diesen Planeten?