Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


SMS zum Tag: Die Kürze

∞  13 April 2013, 07:50

SMS sind das Ende unserer Sprachkultur? Einspruch! Sie gehören zu den ganz wenigen Texten, die man kaum je weglegt, bevor man sie zu Ende gelesen hat.

Ab hier aber, ab dem Moment, wo ich noch einen längeren Senf dazu mische, wo die Form ausbricht in einen Text, dessen Länge man gleich zu Beginn abschätzen und damit fürchten kann, ist das mögliche Ausklinken (internetdeutsch: ausklicken) inmitten jedes Satzes eine Option.

Aphorismen kämen auch meist mit höchstens 160 Zeichen aus. Versucht man, möglichst prägnant und knapp eine Sache zu beschreiben, so staunt man, was alles überflüssig wird, und wie hartnäckig das Umständliche, die Ecke zuviel, in den Texten kleben bleibt. Vielleicht jeder zwanzigste Kurztext befriedigt mich selbst – und das hat viel damit zu tun, dass bei mir die Arbeit meist dann aufhört, wenn ich Thema und Erstfassung in 160 Zeichen gefunden habe. Dabei würde genau dann die Knochenarbeit beginnen.

Wahrscheinlich ist so das Twittern entstanden: Den echten Puristen erschienen 160 Zeichen einfach verschwenderisch viel zu sein, um eine Sache auf den Punkt zu bringen…