Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.


Team oder Solitaire: Überzeugung durch Einstellung

∞  17 Mai 2013, 07:46

SMS zum Tag:

Ob man allein kämpft, oder im Team, gesucht wird die Extra-Energie: Das Team fängt die Fehler auf, betont die Stärken. Der Einzelne fokussiert sich im Tunnel.

Wir alle haben nicht immer ein Team um uns, sind manchmal verd… allein. Dann wieder wären wir es gern, doch es geht um den Erfolg der Gruppe.
Im Team geht alles von allein oder nichts stimmt zusammen. Man behindert sich, statt sich zu fördern: In jeder Konstellation muss man sich als Individuum auf die Suche der Extra-Energie machen, welche die Situation bereit hält – für den, welcher die Herauforderung nicht scheut, sondern sucht, und bereit ist, die Dinge auszublenden, die stören, und die anzuzuiehen, wie ein Magnet, die zusätzliche Power vermitteln. Euphorie, Optimismus, Zuversicht – welches Ausmass an positiver Sichtweise der Aufgabe gerecht wird, beflügelt, aber nicht benebelt – wer sie anzapfen kann, hat oft schon halb gewonnen, hat es viel leichter, seine Talente wirksam werden zu lassen.

Sport ist ein wunderbares Beispiel: Auf höchstem Niveau gewinnt kaum je die noch ein wenig bessere Technik. Es gewinnt der Kopf. Und das Herz. Wer die Herausforderung bejaht, entschiedener annimmt als der Nachbar, hat bereits einen Schritt Vorsprung.

Dass Sie mir jetzt nicht durch den Tag hetzen. Aber dass Sie mir die lichten Dinge sehen, mitten im Regen. Auch dies ist eine Definition für Erfolg. In der Gruppe wie als Einzelkämpfer.

Kompetenz

∞  16 Mai 2013, 07:39

SMS zum Tag:

Kompetenz muss man sich hart erarbeiten. Wissen, was man sagt und tut, ist enorm befriedigend, und andere damit für eine Sache gewinnen können, lohnt alle Mühe.

Wer Kompetenz besitzt, kann auf laute Töne verzichten. Wird er nicht gehört, so verunsichert ihn das nicht. Vielleicht weiss er gar, dass dem eigenen Lernen mancher Irrweg voraus ging. Kompetente Menschen wirken nie wie Lehrlinge, wollen aber auch nie ausgelernt haben. Sie leisten ihren Beitrag, haben ein Gefühl für das Timing, wo welcher Einsatz wann gefragt ist und Frucht tragen kann. Kompetenz ist nicht einfach Wissen, sondern die Fähigkeit, sein Wissen einbringen zu können, zur richtigen Zeit am richtigen Ort “Input” zu geben.

Kompetenz ist frei von Hochmut, lösungsorientiert und freut sich, wenn sie nützlich sein kann. Sie kennt ihren Wert und misst ihn daran, ob am Ende das Ganze funktioniert.

Kompetente Menschen schenken ein gutes Gefühl – und sie motivieren dazu, selbst mehr aus sich heraus zu holen.

Leben und Sorgen

∞  15 Mai 2013, 07:34

SMS zum Tag:

Vorsorge: Was soll sein, wenn?
Vorfreude: Was erst sein wird, wenn!
Vorgrämen: Wie das noch werden wird!
Leben: Wie das ist! Und morgen wird auch was sein.

Der kluge Mann sorgt vor, heisst es. Für sich selber schauen, scheint wirklich je länger je angesagter, aber es ist ja kaum mehr möglich, allen Eventualitäten gerecht zu werden: Die Rente ist sicher, dann war sie es einmal. Demokratie bedeutete einst persönliche Freiheit – sie wird je länger je mehr eingschränkt. Das Verhältnis des Staates zu unserem Eigentum wird vom Staat gerade in beträchtlichem Mass umdefiniert, und im Gesundheitswesen verschieben sich die Trennlinien still aber serh bestimmt Richtung fremdbestimmtem Eingriffsrecht in der Frage der Organtranplantationen. Was auch immer früher galt, oder noch heute gilt, es kann sich wandeln. Was soll also sein, wenn? Und was wird erst sein, noch kommen, wenn die Hürden nach und nach eingerissen werden? Man muss sich das nicht alles vorstellen wollen – wie das noch werden wird!

Und doch ist es gar nicht möglich, alle Dinge vorauszusehen.
Umsicht ist möglich, aber nicht garantiert. Patientenverfügungen können passen, oder auch nicht, verfügbar sein, oder nicht konsultiert werden, Organentnahmen können in Ländern anfallen, die sich um die daheim abgegebene Erklärung einen Deut scheren (dazu separat in den nächsten Tagen noch mehr) – es lässt sich eine Menge Kummer säen, wenn man seinen Blick voraus ins Unbestimmte sinken lässt.

Es ist nicht nur Fatalismus, genau deswegen im Hier und Jetzt eine ganz besondere Freude am Augenblick zu entwickeln, denn damit verpasst man nicht nur nicht die Gegenwart, man beeinflusst auch die unmittelbare Zukunft, die nächste Stunde, den nächsten Tag. Nicht alles ist unserem Einfluss entzogen – womöglich ist viel mehr Gestaltung möglich, als wir denken. Nicht übermorgen. Aber jetzt. Und damit an jedem neuen Tag.

Rüstung statt Zutrauen

∞  14 Mai 2013, 07:44

SMS zum Tag:

Wir tragen alle eine Rüstung. Bei jeder Verletzung ziehen wir neue Glieder ins Kettenhemd. Es soll uns nicht mehr treffen. Und dann – erreicht uns nichts mehr.

Je schöner die Liebe, je schmerzvoller das Ende. Je schöner der Erfolg, um so bitterer das Vergessen danach. Je grösser der Sieg, um so einsamer das Leben. Es gibt viele Gründe, sich das eine nicht wirklich zu wünschen, wei man das andere fürchtet.

Doch während wir nicht aufhören, um die Anerkennung der Gesellschaft zu kämpfen, als Mutter, Geschäftsmann, Familienmanager, Angestellter, wir es selbstverständlich finden, dass man von uns hier verlangt, dass wir immer wieder aufstehen und weiter machen, machen wir Abstriche bei unseren Gefühlen, unserem Seelenhaushalt, in den Beziehungen. Wir machen sie zu Netzwerken und fallen durch das Netz, das Geborgenheit schenken könnte:

Es gibt keinen Verlass auf andere ohne die Gefahr, enttäuscht zu werden, es winkt keine Geborgenheit, wenn man kein Holz fürs Kamin sammelt: Zurückweisung, Scheitern in Herzensangelegenheiten, Erwartungen, die uns in der Realität wie Naivlinge erscheinen lassen – wir wünschen uns genau so wie unsere Urgrosseltern soziale Netze, Zweisamkeit, Seilschaften, die halten. Wir können uns heute nur viel leichter einbilden, dass dies Sozialromantik ist, die doch scheinbar niemand braucht. Aber ob wir wirklich verkümmern, ob wir den Mut zum wirklichen Wagnis der Einlassung auf andere verlieren, das entscheiden wir selbst, mit dem ehrlichen Blick nach innen: Was brauchen wir wirklich? Was sind die wahren Werte meines Lebens?

Die Macht jeder Kränkung kann relativ werden

∞  13 Mai 2013, 07:50

SMS zum Tag:

Kränkung und Demütigung können nur so stark sein, wie unser Drang, ausgerechnet von diesen Missgünstigen Anerkennung zu erfahren.
Oft lässt sich gut ohne leben.

Ich kenne Menschen, die immer und immer wieder ein ihnen widerfahrenes Unrecht repetieren können. Sie erleben es immer wieder, hadern mit den Menschen, die Urheber waren, vielleicht aber auch mit dem Geschick, das sie diese Erfahrung machen liess. Und dann beginnt das Teufelsspiel im Kopf: Man beginnt zu überlegen: Was wäre wenn? Was wäre mir als Karriere möglich gewesen, wenn mich dieser oder jener Chef nicht übergangen hätte?

Was wäre schulisch möglich gewesen, wenn ein bestimmter Lehrer mir mehr zugetraut und nicht in Vorurteilen mir gegenüber verhaftet geblieben wäre und – schlimmer noch – sie auch Teil seiner Beurteilungen werden liess?

Da wir keine Möglichkeiten haben, diese Dinge mit den betreffenden Menschen zu klären – und auf diesem Weg zu erfahren, dass auch sie sich verändert haben, genau so, wie wir selbst – können wir diese Gedankenkreisel zur ständigen inneren Unrast werden lassen. Mit fatalen Folgen für unser Seelenheil.

Wer auch immer wann auch immer in meinem Leben Grund für eine verbaute Chance war, Teil einer Missachtung meines Wesens, Urheber einer Verletzung, die mich immer begleiten wird: Er oder sie ist Teil meiner Geschichte und darin auch eine Art Lehrer. Wir müssen unseren Blick weg von der fassungslos machenden persönlichen Missgunst in einem bestimmten Moment bekommen und ihm seinen Platz in der Vergangenheit geben – aber nicht mehr: Wir sind nicht das Ereignis, die Person, die uns begegnete und Macht über uns hatte, wir sind das, was wir daraus gemacht haben:

Haber wir nach dieser Weiche, die uns den direkten Weg verbaute, das Reisen aufgehört? Was haben wir erfahren, erlebt, geschenkt bekommen, was uns sonst vielleicht nie widerfahren wäre? Wir lassen alles hinter uns. Auch die Erfolge. Der grösste Triumph, der schlimmste Schmerz – das Danach kommt immer. Es schwächt ab, relativiert, regelt sich ein, wird Geschichte. Wir sollten den Prozess nicht behindern, indem wir das Leid wach halten, indem wir es immer wieder erleben, scheinbar erleben müssen. Ist es wirklich zwingend? Oder wollen wir auch dies nicht loslassen: Das Recht, empört zu sein, Frust zuordnen zu können, Dinge, die wir nicht auf die Reihe bekommen, auf etwas zurückführen können, dem wir die Schuld geben können?

Jeder Schüler lernt dazu. Tag für Tag. Und je aufmerksamer und bereitwilliger er dazu ist, je besser er seine Ziele kennt, um so mehr kann er lernen. Über das Leben, das er wirklich führen will.

Verantwortung annehmen, fremde Erwartungen ablehnen

∞  12 Mai 2013, 07:58

SMS zum Tag:

Verantwortung: Wer sie spürt, schwebt zwischen Antrieb und Bürde.
Und wer sie wahrnimmt, muss deswegen nicht fremde Erwartungen zu den eigenen machen.

Sportclubs haben heute oft grösste Mühe, noch Mitglieder für Vorstandsarbeit motivieren zu können (und Gemeinden finden kaum mehr Gemeinderäte). Hat man also Menschen unter sich, die sich ernsthaft darüber Gedanken machen, wie ihre Arbeit für die Gemeinschaft beurteilt wird, so sollte man sich nicht zurück halten, wenn es darum geht, diese Arbeit mit Anerkennung und Dank zu honorieren. Schaut man genauer hin, ist das auch nicht schwer: Es steckt eine ganze Menge dahinter, einen Sportbetrieb für ein paar Hunderstschaften punkto Infrastruktur und Progammgestaltung am Laufen zu halten, geschweige denn, ihn zum Laufen zu bringen. Und wenn sich dann solche Menschen auch noch fragen, ob ihre Arbeit am Ende rein objektiv dem Verein eine positive Entwicklung erleichtert hat, so steckt darin nie einfach Selbstdarstellung und Ego, sondern auch die Sorge, angenommene Verantwortung auch wahr genommen zu haben. Verantwortung, die auch zur Last werden kann, denn flugs sind da Entscheidungen zu treffen, mit denen man plötzlich sehr allein ist und von denen man vorher als einfaches Mitglied der Gemeinschaft selbst keine Vorstellung hatte.

Wir haben so schnell erkannt, was fehlt – aber wäre es tatsächlich so leicht, für Abhilfe zu schaffen?

Unsere Erwartung ist nicht per se die Verantwortung der anderen. Unsere Erwartungshaltung kann uns auch selbst in die Pflicht nehmen.

Wider das Selbstgerechte

∞  11 Mai 2013, 07:00

SMS zum Tag:

Man stelle sich die Welt ohne selbstgerechte Menschen vor: Keine Verurteilungen anderer, mehr ehrliche Versuche, mit den eigenen Ungehörigkeiten umzugehen.

Man kann sich so sehr gefallen in moralischen Ansprüchen, in Bigotterie, in der Anwaltschaft für einen lieben Menschen. Gerade IHM darf doch keine Missgunst erwachsen… und dabei übersehen wir, dass es in unser aller Leben genau so ist: Wir finden Menschen toll, mit denen andere rein gar nichts anfangen können. Und umgekehrt. Und übers Kreuz. Sympathie, Offenheit, Wellenlängen, Chemie, Sprache, Timing – es gibt so viele Dinge, rein subjektive, die bestimmen, ob uns jemand sympathisch ist, ob wir uns öffnen können oder nicht.

Wir können andere auch für alles Mögliche verantwortlich machen. Wie kann er nur? Und verkennen dabei, dass wir nie alle Seiten einer Relation sehen, und während wir urteilen, ist es für uns ganz einfach, die andere Sicht ganz aussen vor zu lassen. Wir urteilen laufend aus dem Stand unseres aktuellen Nichtwissens. Wir tun es als Nachrichtenkonsument genau so, wie wenn wir unser Beziehungsumfeld pflegen oder eben nicht.

Wir sind darauf angewiesen, in bestimmtem Masse, unseren Instinkt Selektionen vornehmen zu lassen – aber wir sollten uns immer bewusst sein, dass wir im Grunde keinerlei Kompetenz und damit nicht das Recht haben, über irgend einen Menschen wirklich zu urteilen.

Wir teilen ihn ein, wir ordnen ihn zu. Manchmal ist das nötig, für die eigene Psychohygiene oder auch nur, um uns nicht auf eine Person zu fixieren. Vielleicht gehört er für uns zu den Bösen. Weil es für uns gesünder ist. Oder auch einfach schlicht, weil wir es nicht besser wissen.

Wir kennen keinen Menschen tief genug, um über ihn wirklich urteilen zu können. Wir können und müssen entscheiden, ob er uns gut tut, oder nicht. Aber dieser Böse ist für jemand anders der Liebste. Und allein schon deshalb sollten wir vorsichtig sein und den Grundrespekt wahren – auch angesichts des Schocks, der uns durchrüttelt, wenn wir uns getäuscht haben, und zwar so sehr, dass wir es gar nicht ignorieren können.

Liebe als Evergreen

∞  10 Mai 2013, 07:30

SMS zum Tag:

“Ich liebe dich”, kann der aufrichtigste falsche Satz sein: Man kann nur beteuern, was man kennt. Liebe ist Verstand, der das Herz in schlechten Zeiten mahnt.

Man kann nur beteuern, was man kennt. Die Liebe, die ewig währt, gibt es, aber sie findet immer wieder neue Ausdrucksformen, verändert ihre Schwerpunkte – und sucht dabei immer das Gegenüber. Liebe meint: Ich lebe gern bei Dir. Mit Dir an meiner Seite komme ich mit mir selbst besser klar. Du gibst mir Raum für mich. Wenn ich zu Dir reden will, hörst Du mich. Wenn ich bei Dir schweigen will, lässt Du mich. Du hältst mich aus. Und findest Deinen Tritt neben mir, zu Dir. Wie Du mir, so ich Dir. Es macht mich glücklich, wenn Du frei atmen kannst. Ich bin nicht Dein Sauerstoff. Aber ich zehre vom gleichen Lebensquell. Mit Dir.

Ich werde älter. Grauer. Du auch, ich weiss, und wir lächeln darüber. Meistens.

Reich an Jahren

∞  9 Mai 2013, 08:32

SMS zum Tag:

Viele ältere Freunde zu haben, bedeutet, sich mehr bewusst zu sein, dass das Leben nur geliehen ist. Deshalb sollte man diesen Freunden sehr gut Sorge tragen.

Es ist schon komisch. “Das Alter” hat in meinem Leben immer eine grosse Rolle gespielt. Schon als Kind. Ich verbrachte viele Sonntage in Alters- und Pflegeheimen, als Kind schien es mir, viel zu viele, und ich habe es entsprechend gehasst. Aber so ganz richtig war das nicht. Ich wusste mich wohl ganz gut zu benehmen, weil ich sehr klar sehen konnte, dass ein Lächeln aus einem der Stühle oder Betten sehr viel mehr positiven Geist benötigte, als mein Herumtollen auf dem Fussballplatz.

Es war für mich einfach nur schön, auch wenn ich zu Anfang richtig Schiss hatte, einem alten blinden einsamen Mann in einem Altersasyl für Alleinstehende vorzulesen. Er sah mehr als ich, indem er viel besser hörte. Nie hat ein Lehrer mir besser beibringen können, wie sehr man einen Text mit seiner klaren Sprache ehren kann…

Ich habe eine Mutter, der ich unheimlich dankbar bin, dass sie mit mir über ihre Gedanken zum Tod spricht, die ihren Kampf mit dem Schwinden der Lebensfreude nicht heimlich mit sich allein austrägt.

Und was bedeutet das alles nun für meine Freunde im täglichen Leben, die häufig “nur” zehn, fünfzehn Jahre älter sind als ich? Ich hoffe, es hat den Sinn, dass ich nicht davon renne vor deren Problemen, wenn sie denn mal da sind: Wenn die Gesundheit bröckelt, oder auch nur der Blick sich manchmal rückwärts wendet. Ich möchte dann auf Platitüden verzichten, den Kontakt halten und diese dummen Gedanken, es würde einem dabei eigene Lebensfrische genommen, ganz schnell beiseite legen: Ältere Freunde haben und sind mir nämlich wunderbare Lehrer: Sie können viel besser als ich den Moment feiern.

Wiedersehen - Zufallsfreude oder mehr?

∞  8 Mai 2013, 08:10

SMS zum Tag:

Wiedersehen: Auffrischung der Freude über eine Gesellschaft, die man doch wieder aus den Augen verliert. Freundschaft aber bleibt ständig frisch.

Es ist ein Unterschied, ob man jemandem wieder über den Weg läuft – auch wenn man sich aufrichtig darüber freut – oder auf den neuen Kontakt hingearbeitet wurde. Will man ihn, richtet man sich die Zeit für eine neue Begegnung, kann mehr daraus werden, wird die gemeinsame Zeit fortgesetzt, zu Momenten verdichtet, in denen die Belanglosigkeiten aussen vor bleiben, weg treiben, so, als hätten wir nichts mehr mit ihnen zu tun.

Feiern wir ein Wiedersehen, noch so aufrichtig erfreut, so spüren wir vielleicht, wie sich das Gegenüber genau so wie wir selbst wundert über diesen Zufall, über das Wegbleiben der Unruhe, weil man doch “weiter müsste”. Doch dann zieht man tatsächlich weiter, und braucht in der Zukunft einen neuen Zufall, der nicht eintreten wird. Es liegt wohl an uns, dass dem nicht so ist, aber vielleicht nicht nur an uns. Es liegt ein Geheimnis über den Beziehungen, die sich erhalten, ob trotz Distanz oder trotz Nähe, und jenen, die höchstens schöne Erinnerungen werden können.

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