Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.


Anruf für mich?

∞  17 März 2014, 20:49

Anrufe, die die Welt nicht braucht, und ich schon gar nicht: Telefonmarketing ist eine Seuche.

Ich bin eigentlich ein ziemlich höflicher Mensch. Das sehen wahrscheinlich nicht nur die Menschen so, die das Heu auf der gleichen Bühne haben wie ich – sondern auch all jene, denen ich zufällig begegne. Ich muss ziemlich schlecht drauf sein, dass ich die Contenance nicht wahre und zumindest alle Welt (auch) leben lasse. Doch einige Menschen sehen das ganz bestimmt nicht so. Dazu gehören nicht nur Menschen, die nun mal ein anderes Bild von mir haben und die ich, warum auch immer, in Weissglut versetze, sondern auch jene bemitleidenswerten Geschöpfe, die bei einer Telefonmarketing-Firma beschäftigt sind und auf dem Weg zum nächsten Umfrageergebnis oder Abschluss eines Vertrages im “Zufallswahlgenerator” meine Telefonnummer angewählt bekommen:

Verzeihung, aber ihr Marktforschungsfirmen und Telefonverkäufer – ihr seid einfach wie die Pest für mich! Und darum droht Euch alles bei mir: Von der wortlosen Stille des beiseite gelegten Hörers bis zum sofortigen rigorosen Anpfiff ist alles möglich. Das ist reine Stimmungssache, aber immer mit einer einzigen Botschaft versehen:
Ihr nervt!

Manchmal weise ich noch darauf hin, dass wir eigentlich dieses Sternchen in der Adressdatenbank haben, das “wünscht keine Werbung” signalisiert – die wohl nutzloseste Willenskundgebung, die je standardisiert wurde – doch in aller Regel muss die Person am andern Ende da einfach durch. Sie kann ja ihrerseits einfach auflegen und die nächste Nummer vorgesetzt bekommen – bei der sie wohl Ähnliches zu hören bekommt. Oder etwa nicht? Was für ein Job das ist! Und was für eine Plage diese Anrufe geworden sind! Da wir aktuell oft zwei Leitungen aktiv bedienen müssen, kommt es nun vor, dass ich an der einen Leitung ein wichtiges Telefonat führe, während es auf der andern klingelt. Und tatsächlich war das dann heute nicht zum ersten Mal so ein Werbefritz, der mir höchstens die Konzentration im wirklich wichtigen Gespräch versaut hat.

Und dann stelle ich mir die armen Seelen vor, die von eigentlich niemandem überhaupt noch einen Anruf bekommen, und dann kriege ich endgültig die Wut, wenn ich mir vorstelle, dass so jemand eingewickelt wird von so einem Heini, der wie eine willkommene Abwechslung wirkt, nur um die einsame Person schamlos über den Tisch ziehen zu können.

Und noch etwas verstehe ich nicht: Wie können die Anrufer eigentlich Erfolg haben, die mit den Hintergrundgeräuschen einer halben Fabrik, vermischt mit dem Palaver eines lauten Grossraumbüros anrufen und Börsengeschäfte an den Mann bringen wollen? Im Auftrag einer Firma, die ich nicht kenne, in einem deutsch, das ich kaum verstehe und mit der schmierigen Jovialität eines Hütchenspielers auf dem Jahrmarkt. Es ist wirklich grausam. Es gibt keine Woche ohne solche Ärgernisse.

Technische Errungenschaften wirklich nutzen

∞  1 März 2014, 22:31

Gehören Sie noch zur Generation, die mit Strassenkarten Auto gefahren ist? Haben Sie in Städten noch mit dem Beifahrer, womöglich Ihrer Frau, über die Qualitäten als Kartenleserin gestritten?

Mir sind zudem zu planende Aussendienstreisen noch in sehr wacher Erinnerung, weil ich es mehr als mühsam fand, bei neuen Kunden die Routen festzulegen und abzuschätzen, wie lange ich wohl für die einzelnen Strecken brauchen würde. Da hat sich für den Berufsstand des Aussendienstlers und Chauffeurs doch viel, sehr viel verändert. Aber auch eine zusätzliche Möglichkeit, sich mit einem besonderen Talent für diese Aufgabenstellung von anderen abzuheben. Heute dreht sich das womöglich gegen die Berufsleute, indem ihnen plötzlich vorgerechnet wird, wie viel schneller sie an einem Ziel hätten sein können. Es ist ja hier wie in allen anderen Bereichen unseres Lebens auch: Wir ersetzen eine Mühsal durch eine andere, eine Bequemlichkeit durch eine neue zeitlich knappere Anforderung.

Navigationsgeräte machen das Autofahren angenehmer – und attraktiver. Auch dies fördert die Verkehrsdichte. Vielleicht fährt ja auch deshalb immer ein wenig Psychologie mit im Auto. Meine Navigationsfee (jaaah, auch ich habe dafür die Frauenstimme ausgewählt) bekommt immer einen beschwörend sphärisch leichten Tonfall, wenn sie erklärt: “Nun fahren Sie auf dieser Strasse weiter.”
Sie klingt gerade so, als würde sie es mir vormachen wollen, wie ich mich im Sitz zurücklehnen und entspannen soll. Tatsächlich muss ich dabei häufiger leise schmunzeln. Sie ist ziemlich überzeugend, die Dame. Und sie hat meistens recht. Auch mit der Mahnung nach Entspannung.

Wir sollten uns den Segen unserer technischen Errungenschaften häufiger bewusst machen – und uns im Anschluss ein paar ruhige Minuten gönnen. Damit würde die Errungenschaft echte Zinsen abwerfen. Zinsen, die zudem keiner Teuerung unterliegen. Sie müssen nur immer wieder mal in Anspruch genommen und abgerufen werden.

Der feige Kapitän und sein Scherben-Schrotthaufen

∞  1 Februar 2014, 19:55

Ein Kreuzfahrtschiff mit viertausend Menschen an Bord. Ein letzter Verantwortlicher. Nun ist Signore Schettino in aller Munde. Als unfähiger, feiger Kapitän, der versehentlich in ein Rettungsboot, gefallen sein will und später zwei “Einladungen”, mit Booten auf sein Schiff, die Costa Concordia, zurück zu kehren, abgelehnt hat.

Er brüstet sich derweil damit, mit einem Manöver noch Schlimmeres verhindert und Menschenleben gar noch gerettet zu haben. Der Monsterprozess rund um das Unglück des Kreuzfahrtschiffes, bei dem zweiunddreissig Menschen ertranken, ist noch immer im Gang. Es zeichnet das Abbild einer jämmerlichen Figur – und gleichzeitig wird deutlich, welche Verantwortung im Grunde auf den Schultern der Kapitäne liegt. Es ist allerdings anzunehmen, dass ein Dienst im Rahmen der Vorschriften das Unglück auch hier vermieden hätte, wenn man aber das Ausmass der Folgen dieser Havarie bedenkt, dann kann man ja als Fehlbarer mit dem klaren Blick auf das Resultat fast gar nicht weiterleben: Zu den Toten kommen die Kosten, die bisher für die Sicherung und Wiederaufrichtung des Wracks entstanden sind und all das, was noch bevorsteht. Man mache sich nur schon klar, wie verschiedene Häfen darum buhlen, dass das Schiff an ihren Standort abgeschleppt und dort verschrottet wird. Denn dafür werden tausende (!) Arbeitsplätze geschaffen.

Was eine Ahnung erlaubt, wie sorgfältig oder nachlässig mit Schiffswracks im Allgemeinen umgegangen werden mag, wenn es sich dabei nur noch um Altmetall handelte, in Indien oder an anderen abgelegenen Küstenabschnitten dieser Welt…

Aus dem Mycomfor-Dossier Costa Concordia: Prozess und Bergung aktuell von heute: Kapitän Schettino brüstet sich mit Heltentat

Mattscheibe bei Philips

∞  21 Januar 2014, 11:47

Es gab Zeiten, da war gefühlt jeder zweite Fernsehapparat ein Philips. Die Holländer waren eine Art Wunderkinder der Unterhaltungsgeräte-Industrie. Was auch immer von Philips produziert wurde, schien Erfolg zu bringen, die Aktie war ein sicherer Wert.

Und nun dies: Philips stellt Produktion und Vertrieb von Fernsehgeräten ein und kapituliert damit vor dem Preisdruck am Markt. Der Markt ist global – mit allen Konsequenzen.

Philips macht die Glotze aus

Der Schlaf der Erschöpften...

∞  12 Januar 2014, 14:59

Hätte es noch eines Beweises bedurft, wie müde, ja erschöpft wir waren – wir könnten ihn nun vorlegen. Wir haben uns gestern beim Zubettgehen entschieden, keinen Wecker zu stellen und zu schlafen, so lange wir es eben können.

Nun, das ist gelungen. Als ich zum ersten und letzten Mal in der Aufwachphase auf die Uhr sah, war es 14h50. Das haben wir nicht mal bei der Rückkehr aus Peru geschafft, als uns der Jetlag noch half beim Verpennen und wir noch mehr als zwanzig Jahre jünger waren… Und ich danke Petrus. Er hat uns einen grauen Tag beschert, so dass mir das Sonnenlicht nicht allzu fest in die Birne knallte, als ich den Fensterladen in den Nachmittag hinein stiess.

Nun, wir versuchen nun gleichwohl, nicht gleich wieder ins Rödeln zu geraten, um irgendwelche Zeit aufzuholen. Wir sind einfach dankbar, hat sich der Körper genommen, was er brauchte.

Bitte das Formular ausfüllen. Vollständig.

∞  10 Januar 2014, 13:25

Formulare sind was Tolles. Wenn die Maske stimmt und sie sorgfältig aufgebaut sind, kann man darauf einfach alles zu einem Kunden, einem Produkt, einem Angebot notieren. Und hat dann alles ganz fein säuberlich und schön zusammen. Nur dumm, dass diese Dinger so viele Qualen verursachen – und unter dem Strich oft mehr Aufwand bedeuten als nötig – ohne dass die Gewissheit gegeben wäre, dass die Informationen denn auch richtig sind. Oder noch immer sind.

Und manchmal treibt die Formulitits einfach tolle Blüten. Zum Beispiel dann, wenn die Sachberarbeitung zu allen Feldern nachfragt, ohne dass sie intern einen Vermerk hätte, welche Daten sie selber beibringen muss. Oder wenn eine Bestellung nicht ausgelöst wird, weil irgendwo die Angabe dazu fehlt, ob die Verpackung nun aus PE, PES oder PP ist. Und die lieben guten Artikelblätter, die wir erstellen, bevor ein Produkt gelistet wird. Ein halbes Jahr später hat niemand daran gedacht, einzelne Parameter, die sich unter Umständen verändert haben, nachzutragen. Und warum auf den Millimeter genau klar sein muss, welche Ausmasse eine Umverpackung hat, ist mir auch nicht ganz klar – zumal eben das auch just ganz plötzlich nicht mehr stimmt und dann vor allem jahrelang niemanden stört…

Wir alle haben immer mal wieder mit Formularen zu tun, und wir können uns wohl gar nicht vorstellen, wie viel Aufwand betrieben wird, um DAS perfekte Formular zu schaffen. Da sind Konzepter und Berater am Werk und kreieren alle paar Jahre den neuen nun endgültig bahnbrechenden Wurf, dem doch fast sofort der Entwurf der nächsten Fassung folgt.

Es ist wirklich nett, über die Dinge und Menschen Bescheid zu wissen, mit denen man sich beschäftigt. Nur blöd, dass dabei oft das Entscheidende total ausser Kontrolle gerät: Viele Einkäufer sind ohne ihren ganzen Aktenkorpus gar nicht mehr in der Lage, schnell und zügig zu erfassen, was sie ein Produkt wirklich kostet, weil immer wieder Sonderkonditionen ausgehandelt werden für Promotionen, besondere Verpackungen, spezielle Listungen, weil Frühling ist oder bald wieder Herbst wird oder was sonst noch so Kreatives einfällt, um dem Lieferanten noch ein bisschen was abzuzwacken. Wie also, soll dann, am Ende, ein solcher Einkäufer noch innert nützlicher Frist erfassen können, ob er richtig einkauft, wenn ein mitbewerbender Lieferant eine Spontanofferte abgibt, ganz unschuldig mit den nackten Basiskonditionen? Die Antwort lautet: Gar nicht. Er greift zum Telefon, ruft seinen bestehenden Lieferanten an, und sagt ihm: Zu teuer! Ist der Lieferant cool genug, seinem Kunden zu erklären, was da alles noch drin ist im Preis, dann gut, dann hat man Nachhilfe geleistet. Wenn nicht, und der Schreck dazu führt, lieber gleich nachzubessern, hat sich die Sache für den Käufer wieder irgendwie gelohnt… und womöglich steht dann nochmals eine Sonderkondition auf dem Einkaufsblatt.

Eine der grössten Stärken eines grossen Discounters liegt genau da: Er will von seinen Lieferanten nackte Netto-Angebote ohne Sperenzchen und Fisimatenten und schafft damit für alle Beteiligten, auch für die eigenen Mitarbeiter, komplett klare Verhältnisse und Voraussetzungen. Und so ganz allmählich wird das wieder zu Trend. Es ist aber noch nicht so lange her, dass ich eine Artikelkalkulatin gesehen habe, bei der im Ausdruck vier A4-Seiten quer aneinnader geklebt waren, um alle Angaben und Besonderheiten zu Rabatten und Logistik mit aufführen zu können.

Ich habe hiermit meine aktuelle Formularitis zum Doktor gebracht und sie eben ein bisschen therapiert mit diesem Ventil-Artikel. Und bring dann mal die Sache zu einem baldigen Ende, hoffe ich.

Mr Murphy - als hätte ich den auch noch gebraucht

∞  16 Dezember 2013, 22:04

Dass ich mich im Kompressor-Modus bewege, erkenne ich daran, dass ich mich schon gar nicht mehr richtig aufrege, nur jetzt, gegen Abend, wird es einfach zuviel.

Es kommt mir so vor, als würde mir alles dräuend hohnlächelnd vorgrollen wollen, dass nichts, wirklich nichts sichere Bahnen kennt.

Während ich also die Verwirrung meiner Schwiegereltern betrauere und wir gleichzeitig unter dem Nervenstress leiden, der sich daraus ergibt, versuche ich, meinen Tag erfolgreich zu gestalten – er beginnt zwei Stunden früher als gewöhnlich. Und wie er verläuft? Mal sehen, ob ich die Liste der Dinge, die nicht funktionieren, zusammen bringe:

Am Morgen, als ich gerne meiner Liebsten noch eine Gefallensarbeit schenken möchte, will der Computer ewig nicht aufstarten, bis ich endlich gehen muss. Die Nummer, die ich unterwegs anrufen möchte, kann ich im Handy nicht anwählen, weil die Suchfunktion in den Kontakten nicht funktioniert und nur immer den ersten Eintrag des Adressbuchs anzeigt. Ich parkiere vor der ersten Sitzung brav auf dem öffentlichen Parkplatz, der gern von Möwen frequentiert wird, die dort auch noch gefüttert werden. Mit klacksigem Ergebnis für Lack und Scheiben.

Endlich im Pflegeheim angekommen, hätte ich noch etwas Zeit für einen Mail-Check, um dann festzustellen, dass mein iPad fast keine Akku-Leistung mehr hat. Und nun zu Hause stelle ich fest, dass die Webseite des Tennisclubs, die ich betreue, zwar wieder erreichbar ist – das Aufschalten neuer Beiträge aber so was von mühsam ist oder gar nicht funktioniert. Das Rundmail, das ich stattdessen in die Welt setzte, will ausgerechnet diesmal auch nicht richtig funktionieren und bockt vor der letzten Tranche des Gruppenversands für mehrere Stunden.

Und in alledem blieb ich ruhig. Gefährlich ruhig für meine Feinde. Zum Glück zeigten sich mir keine – bis auf meinen armen Altvschwiegervater, der mich heute bis aufs Blut forderte – und nicht nur mich.

Dass fast alle die aufgezählten Probleme mit Internet zu tun haben, zeigt einmal mehr, wie schwabbelig ätherisch unwirklich einem dieses Welt werden kann, wenn Hard- und Software dies tun, was klapprige Autos auch können: Stottern. Bis der Motor kocht und schliesslich ganz aussteigt?

Schaumschlägerei im Verkauf und ihre Folgen

∞  2 Dezember 2013, 15:15

WLAN, Hotspots, Clouds, AirBooks – überall klingt sie uns entgegen, die neue schöne Welt des ungestörten Surfens. Was mich dabei immer stört, ist, dass die Versprechungen viel früher gemacht werden als die technischen Voraussetzungen überhaupt in genügender Verbreitung gegeben sind.

Es ist auch hier, wie überall das gleiche alte Spiel: Der Händler ist Verkäufer und verspricht, der Konsument ist neugierig, konsumfreudig und kauft.

Mit den Durchfluss, Download- und Upload-Raten ist es das gleiche wie mit dem tatsächlichen Benzinverbrauch bei Autos:
Die technischen Angaben beziehen sich auf Übertragungen per Ethernet-Kabel unter optimalen Bedingungen. Während alle Welt unter dem freien Surfen WLAN-Lösungen versteht – die selbstverständlich mit verfügbar sind und angeboten – aber mit wesentlich tieferen Leistungswerten. Und die Werbung geht ja noch viel weiter: Als wir im Sommer nach Madeira flogen, brauchten wir den gesunden Menschenverstand, um das Swisscom-Angebot schon zu Hause selbst realtivieren zu können:

Da wurde die Hotspotlösung ZTE MF60 mit 300 MB freiem Datenvolumen zum Vorzugspreis angeboten und suggeriert, Papa könnte dann seine Mails checken, Mama die Rezepte live nachkochen, die Tochter in Facebook sich updaten und der Sohnemann Spiele spielen. Gleichzeitig. Also, über die Geschwindigkeit mag ich ja keine abschliessende Aussage treffen, aber 300 MB Datenvolumen bei der geschilderten Nutzung führen dazu, dass man sehr schnell gezwungen ist, nachzukaufen – wenn möglich aber bitteschön per Datenvolumen bei einem örtlichen heimischen Anbieter – die Roaming-Gebühren sind ja im Vergleich mörderisch.

Das alles finde ich nicht nur unschön, es ist, genau besehen, auch einfach dumm. Denn wer für dumm verkauft wird, findet nicht zurück in ein gescheites Verhältnis als Kunde. Er kauft vielleicht weiter, wenn er nichts besseres findet, aber jede Überzeugung, fair beraten zu werden, geht doch futsch. Nun ist das vordergründig veilleicht nicht ganz so schlimm, denn die ganze Branche operiert ja ähnlich – aber es soll sich dann niemand beschweren, wenn noch mehr Druck gemacht wird, dass die künstlich hohen Preise fallen oder bei zwei Anbietern gnadenlos nach dem wirklich Billigsten Angebot gesucht wird: Auch hier dreht sich die Spirale immer weiter abwärts.

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Bemerkung am Rande, der Fairness geschuldet:
Technisch ist die Hardware des Hotspotgerätes ZTE MF60 der Swisscom nach meinen Erfahrungen einwandfrei. Dieser Aspekt am Angebot ist ein Plus, in allen Angeboten
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Was ist das Schönste an Zürich? Der Skiausflug nach Davos?

∞  27 November 2013, 19:10

Zürcher wären unerträglich laut und dabei auch noch so selbstbewusst, sagen andere Schweizer gern über uns. Dabei verstehen wir selbst das offensichtlich ganz anders – oder versuchen selbst, vor uns reissaus zu nehmen…

Spontacs, eine Social Media Plattform für spontane Unternehmungen, zu denen man sich im Internet verabreden kann, schickt mir Werbung in die Mailbox mit dem Betreff:

Kurt, das passiert in Zürich

Ich öffne die Mail und beginne zu lesen:

Party-Night in Luzern!

und zweitens:

Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Einsiedeln

und drittens:

Ski-Ausflug nach Davos.

Also, ganz offensichtlich fällt uns Zürchern die Decke auf den Kopf und wir finden es anderswo deutlich spannender als in der grössten Stadt der Schweiz.

Aber scheinbar hat diese Art “Fauxpas” Methode, denn als wir uns über Ausflüge auf den kanarischen Inseln schlau machten, wurde uns als erstes auch prompt ein Abstecher auf die Nachbarsinsel empfohlen. Eher ein Malheur für eine Tourismus-Organisation, was obige Spontacts wenigstens nicht ist.

Luft holen

∞  15 November 2013, 23:51

Manchmal muss ich, bevor ich einen Text schreibe, ein wenig Luft holen. Es sind meistens die Momente, in denen ich einen bestimmten Menschen im Kopf habe – und mein Erstaunen nicht abschütteln kann, welches Klischee gerade wieder dessen Blick bestimmt hat – oder welche Reaktionen eine Meinung von mir auslöst:

Es sind dann wohl auf der Gegenseite genau so Reflexe aufgetreten, die ich mit gewissen Formulierungen ausgelöst haben dürfte. Wir werden uns so bewusst, wie sehr wir in allem, was wir tun und in der Art, wie wir einander begegnen, davon geprägt sind, was wir erlebt haben – und wie wir deshalb Meinungen und Haltungen einordnen, akzeptieren oder überhaupt richtig erkennen können.

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