Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Max Göldi lernte den Grund seiner Haft kennen

∞  1 März 2010, 17:44

Max Göldi hat im libyschen Gefängnis Besuch von Hannibal Ghadhafi bekommen…

Ich mag gar nicht deuten, was das zu bedeuten hat, und ich weiss auch nicht, ob das überhaupt jemand ausserhalb der Familie Ghadhafi kann.
Fest stehen für mich folgende Punkte:
Für den frei gelassenen und ausgereisten Hamdani muss die Qual gross sein, seinen Leidensgenossen im Gefängnis zu wissen und damit umzugehen, wie unterschiedlich sich deren beider Wege plötzlich ergeben haben. Wie er und wie schnell er darüber als zusätzliche Aufgabe in der Verarbeitung der letzten achtzehn Monate hinweg kommen wird, ist wohl völlig offen.
Die Situation von Max Göldi sich vorzustellen, ist auch nicht viel leichter. Es gilt wohl für alle, Haltung zu bewahren, bis die Posse, welche für Göldi, Hamdani und deren Familien bittere Realität ist, vorbei ist.
Und in einem Punkt teile ich die Empörung Libyens ohne Einschränkung:
Die Veröffentlichung der Polizeifotos von Hannibal Ghadhafi in Genf war eine Katastrophe, absolut unangebracht und ein Verstoss gegen die Menschenwürde. Hier wurde eine Retourkutsche gefahren – zu Lasten aller Beteiligten mit einer verhafteten, aber nicht verurteilten Person (auch dann ist das Foto für eine Berichterstattung völlig unerheblich). Gerne würde ich erfahren, welcher Teufel den Herrn Chefredakteur in diesem Fall geritten hat. Eine Art Selbstherrlichkeit, die man sonst den afrikanischen Protagonisten gerne vorwirft?
Die wird er brauchen können, wenn er sich in diesen Tagen fragen lässt, ob die Geschichte ohne dieses Foto für die beiden Schweizer nicht schon längst ausgestanden wäre?

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In diesem Blog auch schon zu diesem Thema:
Suchabfrage Libyen