Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Kongo ist nur ein neues Beispiel

∞  6 November 2008, 17:38

Ich würde unheimlich gerne wieder einmal nach Afrika reisen. Die schönste Ferienzeit meines ganzen Lebens war eine Zeltsafari durch Botswana / Namibia. In Afrika in freier Natur einen Fuss aus dem Jeep auf den Boden setzen, wenn möglich mit einer Schirmakazie im Blick, die ihren feingliedrigen flachen Schirm schützend vor der brennenden Sonne auseinander faltet – und Sie wissen, dass es wahr ist: Die Wurzeln des Menschen müssen auf diesem Kontinent liegen. Nirgends ist dieses “Wurzelgefühl” in meinen Füssen grösser, wenn ich auf der nackten Erde stehe…
Doch so sehr mich das Land mit seiner Vegetation und seinen wilden Tieren begeistert, so wenig erschliessen sich mir die Menschen. Natürlich habe ich viele sehr nette Führer kennen gelernt, die Fahrer waren zuverlässig, zuvorkommend, ja sogar fröhlich, doch ihre Kultur blieb mir stets fremd, und in grösseren Städten fühle ich mich nicht wohl.

Afrika – tatsächlich der verlorene Kontinent? Die Menschen sind nicht auf mein Verstehen angewiesen. Doch ich bin ja nicht allein:

Afrika – in der Weltpolitik und damit in den Nachrichten auch stets nur dann ein Thema, wenn ethnische Probleme oder Naturkatastrophen neues Leid über die Menschen bringen, ohne dass diese Völker dadurch wirklich je eine Lobby erhielten. Wir interessieren uns nur dort wirklich für sie, wo ihre Hütten auf oder in der Nähe von Bodenschätzen stehen…

Und so wiederholen sich denn die Dramen, sich gleichend wie ein Ei dem andern, quer durch den Kontinent. Heute lese ich in der NZZ online von den neuen Flüchtlingsströmen im Kongo. Auf der Seite wird auch eine Bildstrecke angeboten.

Beeindruckende Bilder habe ich aber auch in diesem Fall beim Boston Globe auf seiner Spezial-Fotoseite The Big Picture gefunden.


Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie es sich an. Es sind nur ein paar Minuten, die ohne jede Sensationsgier, ohne Blut und Scheuerlichkeiten doch das Mitgefühl wecken – denn es ist doch einfach unglaublich, dass die Welt tausende von Milliarden US-Dollars locker zu machen versteht, um die Finanzkrise zu bewältigen, aber gerade die Geldbörse verlegt hat, wenn es um den Hunger oder den Frieden auf dieser Welt geht.




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