Immer wieder auf Weltreise
Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt.
Richard Hoffmann (*1938), dt. Fotograf
Tönt furchtbar umständlich und aufwendig. Und unnötig? So viel Aufwand für etwas, was in einem selber zu finden ist? Nun, das Zitat besagt auch, dass sich die weiteste Reise für dieses Ziel lohnt, es für die wirklich substanziell erbauenden Wege keine Abkürzungen gibt – und dass ich auf jeder Reise auf dem Weg zu mir selbst bin. Genau so, wie das für jeden Tag meines Lebens gilt.
Wer auf Reisen ist, bedarf durchaus auch der Sicherheiten. Nur findet er sie erst recht nur in sich selbst. Ein Zelt bietet nicht den gleichen Schutz wie ein Haus. Was verunsichert, rüttelt auf Reisen viel unmittelbarer an einem. Der Gleichmut aber, der mich überall zu stärken vermag, weist sich als Teil meines Fundamentes aus, erprobt sich an allem, was ich neu sehe, rieche, schmecke, höre.
Wenn ich reise, bin ich empfindsamer, wachsamer, aufmerksamer, sensibler. Die Sinne sind auf Empfang gestellt, jede Information ist wertvoll. Was die Unsicherheit erhöht, ist auch Quelle der Freiheit: Es fallen so viele Dinge weg, die unterwegs keinen Sinn machen. Die Veränderung wird nicht Gefahr, sie ist Programm. Sie ist plötzlich das angenommene Prinzip des Lebens.
Wenn ich meine Welt umrunde und mir selbst begegne, dann komme ich tatsächlich an…