Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Energie im Wandel der Zeit

∞  3 April 2007, 11:29

Going Green?

© Chappatte in “Bilan” (Lausanne) Apr 01, 2007

Nun sind sie also wieder salonfähig, die Atomkraftwerke, die man früher schamhaft Kernkraftwerke nannte, wenn man signalisieren wollte, dass man nicht partout gegen sie ist. Früher hat man sich auf die Geleise gelegt aus Protest, heute sind sie Sprühnebel ausstossende Besänftigungstürme gegen das Gespenst Kohlebergwerk oder ähnliches.
Es ist aber auch eine Krux: Was belastet denn die Umwelt mehr, wie erstellt man eine Energiebilanz korrekt? Ist der Boden schützenswerter, die Luft oder das Wasser? Welche Technik belastet was mehr? Wer will neben einem Atomkraftwerk wohnen, wer wünscht es sich nie mehr weg, wenn er einmal viel weniger Steuern zahlt, im Kern- oder Atomkraftwerk-Dorf?
Wer findet die Technik noch sicher, wenn er neben oder über dem Endlagerstollen sein Häuschen stehen hätte? Wo gibt es denn überhaupt schon ein Endlager?
Energie ist Lebenssaft, denn wir alle wollen auf nix verzichten. Noch haben wir viel zu wenig Angst, und wir sind wohl auch zu träge, um sie noch zu bekommen. Der Strommarkt ist praktisch voll liberalisiert, sprich privatisiert. Mei, das gibt ein Fest, wenn das Gut Energie weiter immer knapper wird. Was für ein Milliarden- oder Billionen-Geschäft.

Irgendwie ist es schon beunruhigend: Ob Klimaveränderung oder Energie-Beschaffungsdiskussion: Wie wird ein Thema plötzlich wieder zum Thema und wer hat welches Interesse daran? Gibt es dabei auch andere Interessen als pekuniäre, die Antrieb genug sein können für eine Diskussion? Und erst fürs Handeln? (Statt nur für einen Handel).