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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Zeit haben wie Roger Federer

∞  9 September 2007, 17:35



Die aussergewöhnlichen Leistungen aussergewöhnlicher Menschen – man kann sie eigentlich nur beschreiben. Sollte man meinen. Sportjournalisten aber neigen dazu, us-amerikanisch beeinflusst, vor allem in Statistiken zu reden.

Und so wird also berichtet, dass Roger Federer heute um den 12. Grand-Slam-Titel seiner Karriere spielt. Wenn schon Statistik, dann sind die folgenden Zahlen, die heute endlich auch mal ins Zentrum gerückt werden, viel aussagekräftiger:

Wenn Roger Federer heute abend gegen Novak Djokovic spielt, hat er zum zehnten Mal in Folge an den allerschwersten Turnieren der Welt, den Grand Slams, das Finale erreicht. Zum vierzehnten Mal in Folge gar stand er mindestens im Halbfinale. Das ist eine phänomenale Leistung. In allen diesen Turnieren ist er zudem zum Ende nur zwei Mal besiegt worden: Von Nadal, beide Male in Paris.

Federer hat während des Turniers verlauten lassen, dass er sich gut vorstellen kann, bis 35 weiter zu spielen – er ist jetzt 26. Beni Thurnheer, der Doyen unter den Schweizer Sportreportern hat daraufhin allen ehrgeizigen Müttern geraten, ihren Söhnen einen anderen Sport ans Herz zu legen, da im Tennis in den nächsten zehn Jahren weiter nichts zu holen sei. So wird es nicht kommen. Was aber in dieser Aussage Federers steckt:

Die Nr. 1 der Weltsportart Tennis fühlt sich pudelwohl in seiner Haut – und das macht ihn so locker und gewinnend – im wahrsten Sinn des Wortes. Auch neben dem Platz. Immer wieder wird betont, wie freundlich und zuvorkommend dieser Mann ist. Er scheint, allen Verpflichtungen zum Trotz, immer etwas Zeit für andere zu haben.

Das ist, für mich, die allergrösste aller seiner herausragenden Leistungen.

Bildquelle Briefmarke: Die Post, via Peters Insider-Blog

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Hinweis:
Tag 11 – Mongoleireise 2006, ist zur Hälfte veröffentlicht



Original-Bildquelle: Ern Jacoby