Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Worte und ihre Zwischenräume

∞  5 Mai 2013, 08:01

SMS zum Tag:

Was vermögen Worte? Zwischen ihnen und den Zeilen hat es Zwischenräume. Wir füllen sie beim Schreiben, beim Lesen. Mit Verstand und Gefühl.
Wenn sie ankommen.

Immer wieder schicke ich meinem Schreiben die Hoffnung hinterher, der Adressat möge verstehen, was ich glaube, ihm mitteilen zu können. Ich habe eine Vorstellung davon, je nach Empathie oder Eigeninteresse, er möge die Worte auf eine bestimmte Weise verstehen.

Werden Kontakte übers Internet für längere Zeit stumm, wächst die Vermutung, Worte allein könnten eben doch wenig ausrichten und verhallten zum Schluss im weiten Netz, sofern sie überhaupt einen Ton erzeugen. Und dann wieder erfährt man, dass sie sehr wohl getroffen, berührt und gestärkt haben. Und man staunt ein wenig, begleitet von einer Ahnung, dass man immer auch ein bisschen Werkzeug ist, Bote, Freund am richtigen Ort zur richtigen Zeit vielleicht, aber immer nur dann, wenn am Ende der Sendung ein Empfänger mit offenem Herzen sitzt, genau jetzt, wo ihn meine Worte – eben – erreichen. Es ist ein wenig Magie, immer aber auch Gnade. Genau so, wie wenn einen in einer persönlichen Not genau dieser eine Satz, dieser Ausspruch in einem Buch, einem Text anspringt, der wie gemalt für die eigene Situation ist.

Es ist schön, seine Sprache zu pflegen und sie zu ehren. Auch und gerade als verständiger, bedenkender und fühlender Leser. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön.