Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wortbild: Viele Passanten oder nicht so viele Besucher?

∞  19 Juni 2007, 21:13

Was für ein Hochgefühl übers Wochenende:

Schon so sehr glücklich mit der normalen Besucherzahl auf meinem Blog, erfasst mich übers Wochenende ein Hochgefühl, und das hält dann länger an: Ich habe plötzlich fast drei Mal mehr Besucher als bisher. Bin ich empfohlen worden? Verlinkt? Egal. Ich geniesse es. Stelle am Rande fest, dass wohl ein, zwei Fotos eine Art Köder sind. SEHR viele Google-Abfrager landen bei mir auf diesem Weg…

Dann, heute morgen, ist der Spuk vorbei, und die Besucherströme verlaufen wieder in normalen Bahnen.
Dann bekomme ich per mail die Auswertung von der letzten Woche – und stelle fest, dass die dreifache Menge an Besuchern im Schnitt nur einen Drittel der Zeit pro Seite geblieben ist.

Was bitte soll es bringen, für ein paar Sekunden hier herein zu schauen?

Ganz offensichtlich stand ich ganz plötzlich im Fokus von Suchmaschinen, und zwar nicht unbedingt so, dass bei mir zu finden war, was gesucht wurde.

Eine gute Lehre: Was ist nachhaltige Beachtung? Hundert Leute in einer Galerie, die sich am Orangensaft oder Champagner festhalten und sich auf die Zehen treten, oder zehn Besucher, die sich eingehend mit den Inhalten beschäftigen und in den Räumen verlieren?

Okay, die zweite Galerie kommt wohl nur ganz klein in der Zeitung – aber dafür gibt es eine Art Dialog, ein Einlassen statt ein “mal rasch Mitnehmen”.

Und: Wo kann man sich über den Wert eigener Arbeit einfacher belügen als im Erfolg?


Carola Nadler: Vernissage
(c) Caro Nadler – Vernissage