Thinkabout

Der Flughafen Zürich ist eine ständige Baustelle. Und ständig kommen logistische Endkomponenten hinzu, an denen man als Passagier die fortschreitende Digitalisierung mitbekommt – und die konsequente Umsetzung von Schengen.

Es gibt schon eine Weile keine klassische Passkontrolle mehr, je nach Destination bis hin zum finalen Gang zum Gate, und das kommt einem bestandenen Schweizer doch eher spanisch vor.

Ich musste schmunzeln, als ich heute unter meinen spontan in der Reihe sich formierenden Tippelkameraden an mehreren neuralgischen Punkten den Satz hörte:

Hier werden wir jetzt unseren Pass zeigen müssen.

Die Dame hörte sich so an, als hätte sie das Wort “müssen” falsch gewählt und stattdessen “dürfen” sagen wollen. Es hatte etwas Hoffnungsvolles, und hörte sich bei der zweiten erwarteten, aber von der Obrigkeit verschmähten Gelegenheit zur Identitätsbezeugung bereits ein wenig verstört an. Tatsächlich kommt es mir so vor, als würden Schweizer ihren Pass bei Reiseformalitäten etwas länger und auffälliger in der Hand tragen, als Bürger anderer Länder.

Aber wahrscheinlich ist das die reine Projektion eines Mitschweizers, obwohl ich wann immer möglich statt des Passes nur die ID mitführe. Aus rein praktischen Gründen. Was da für ein Wappen aufgedruckt ist, bleibt nicht gleichgültig. Bei wohl fast niemandem von uns, egal welcher Nationalität wir eben sind. Und das ist auch in Ordnung so.