Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wissen ist nicht Weisheit

∞  21 Februar 2008, 23:20

abgelegt in Themen SMS zum Tag
und lyrisch-meditativ


Der Schüler lernt Biographien gescheiter Menschen und strebt nach ihrem Wissen. Als Kind beachtete er eher noch den Mann, dessen Ruhe Geborgenheit versprach.



Je älter wir werden, umso mehr Wissen häuft sich an. Wir sammeln und verarbeiten Informationen, sind wahre Meister darin, aus den verschiedensten Quellen Neues aufzunehmen.

Wir setzen Wissen gerne mit Weisheit gleich. Dabei wollen wir nur in einem Wettbewerb bestehen und uns behaupten. Was wir in Erfahrung bringen, wenden wir für unser Fortkommen an, wobei wir dieses an unserem Vergleichen mit anderen messen, auf einer Strecke, die vorgegeben scheint und auf die sich alle ausrichten.

Weisheit scheint mir zu einem guten Teil erst einmal dabei verloren zu gehen: Vieles, was das kleine Kind weiss, von dem es sich ganz natürlich leiten lässt, verliert sich in der Erziehung. Wir werden uns erst mal entfremdet. Wir müssen Geld verdienen. Eine Ausbildung erhalten. Uns heute ständig weiter bilden. Weisheit wird dabei nicht gelehrt. Weisheit bedeutet, mit weniger auskommen zu können. Das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen vermögen und sich entsprechend zu verhalten.

Weisheit meint die Kunst, die inneren Massstäbe zu kennen, sie zu erinnern und sich mit ihnen keinem äusseren Druck leichtfertig zu beugen.
Weisheit macht das Sitzen auf der Bank möglich, die Beruhigung des Wassers.
Sie ist dabei etwas Objektives, in keiner Weise Elitäres.
Sie ist nicht von der Bildung abhängig.
Viel eher von der Liebe zu allem, was Leben in sich trägt.
Weisheit ist Erkennen in sich selbst.