Mein Schreiben. Täglich.

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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wirklich Wortgefechte...

∞  12 Januar 2008, 20:00

Mein Blog-Artikel

Die moralisch kaputte Gesellschaft

Ist von Facts 2.0 aufgegriffen worden, worauf dort eine einigermassen rege Diskussion entstanden ist (der Artikel kann auch dort nochmals angeklickt werden).

Dabei ist das eingetreten, was ich befürchtet habe: Ein Herr Wortgefecht sieht in mir einen moralisierenden Rückständigen, der sich das Festlegen dessen anmasst, was man Kultur nennen darf – und vor allem habe ich den Ball in einer Weise aufgenommen, die mir allenfalls die Lust am Debattieren erhält, mich aber nicht wirklich glücklich macht: Ich ärgere mich vielmehr. Vor allem über meinen eigenen Ton. Und es taucht in mir wieder die Frage auf, wo und wann der grundsätzliche Respekt vor einer anderen Meinung höher sein sollte als der Ärger über Angriffe oder ein Missverstehen, die darin enthalten sind.
Wann lerne ich, gelassen zu argumentieren und die Rhetorik einzudämmen? Was wird gewonnen im Feuerwerk von Worten? Nichts. Denn dieses Spiel kennen alle Beteiligten zur Genüge, und spätestens bei der ersten Replik auf eine erste Antwort hört man sich nur noch selbst, und schon haut man in die Tasten, als könnte man den Contrapart damit „besiegen“.
Auch da aber geht es nur darum, den eigenen Standpunkt darzulegen und anderen ihre Meinung zu lassen, mag sie noch so anders klingen und sich anfühlen und andenken. Sich setzen und setzen lassen, was da geschrieben steht, es bedenken – und dadurch den Respekt erlangen, den jede Meinung verdient…



Bild: phr-blog von Karin