Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wieder im Dickicht?

∞  1 Januar 2008, 19:19

Da fasse ich also Vorsätze, und ergänze sie mit drei Nachsätzen, und dann springe ich voller Enthusiasmus in die Nacht aller Nächte.

Und was ist das Resultat? Ich komme am nächsten und ersten Morgen des Neuen Jahres schon nicht richtig hoch. Ich schlafe lange, und dann dämmere ich vor mich hin und kann mich zu gar nichts aufraffen. Jetzt ist es wieder dunkel und der erste Tag des Neuen Jahres hat nicht unbedingt etwas von dem gehalten, was ich mir vorgenommen habe.

Aber halt! Ich habe ja gar keine Vorsätze gefasst, mir nichts vorgenommen, schon gar nicht für heute, ich habe mich in der Nacht, die schon wieder so weit zurück liegt, nicht betrunken, sondern sehr nett unterhalten.
Trotzdem ärgert es mich, dass der
Tag heute so müde und stumpf war durch mich. Für mich. Und damit für andere, denen ich noch schreiben wollte. Aber er ist ja noch nicht vorbei, dieser erste Tag, der im Grunde ja ohne Zahl in einer Reihe steht. Ich kann in der nächsten Stunde die Inspiration meines Lebens haben oder das ganze Jahr über auch weiter nichts, was einer Inspiration nahe käme.

In jedem Fall aber könnte ich mich an dem freuen, was ist. Und so denke ich an die Australienbilder, mit denen ich mich heute beschäftigt habe und die mir zugeflüstert haben, wie schön die Reise doch war, unter allen Strichen zusammen gerechnet und in der Erinnerung abgespeichert – dieser See z.B., an dem wir die Hetze des Tages abstreiften, abstreifen mussten, als wir den Pfad durch die Mangroven am Ufer entdeckten und ihm Schritt für Schritt durch Gestrüpp nachspürten, Wochen nachdem der letzte Mensch hier lang gelaufen sein dürfte.

Und wie war Ihr erster Tag? Hatte er etwas Neues, Unerwartetes zu bieten? Oder haben Sie es gar geschafft, nichts von ihm zu erwarten? Einfach zu leben und zu atmen und dabei zu lauschen? Wie es einem gegönnt wäre an einem Ruhetag, würde er denn so begangen, wie er gedacht worden ist, nicht wahr?