Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wie geht es Dir? Ich habe Zeit.

∞  26 Juli 2009, 22:06

Manchmal ist eine einfache Frage Grund für einen Dammbruch.
Wie geht’s Dir?
Wie oft fragen wir das, und wie oft nehmen wir eine Antwort auf die Frage genau so im Vorbeigehen mit, wie wir sie gestellt haben. Manchmal aber trifft man damit einen Nerv, schaut dabei einem Menschen in die Augen, und wenn dessen Herz voll ist, erzählt er tatsächlich, wie es ihm geht. Und dann ist es schön, wenn man auch ein wenig Zeit hat. Oder viel davon.

Meine eigene Schlussfolgerung daraus und mein Vorsatz:
Es ist zwar höflich, wenn man Kraut und Rüben begrüsst und die Frage anschliesst: “Wie geht’s?”
Aber will ich es wirklich wissen? In diesem Moment? Habe ich dafür Zeit?
Also nehme ich mir vor, nur noch dann zu fragen, wenn ich wirklich in der Stimmung bin, und die Zeit dafür habe, wirklich zu erfahren, “wie es geht”.

Es ist ja auch schon nett, höflich und offen guten Tag zu sagen, nicht wahr? Und fertig.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir dann das, was ich heute abend erleben durfte, noch häufiger erleben werde. Die Welt ist voller besonderer Geschichten. Wir schreiben sie ständig neu. Oder um. Und vielleicht sind wir uns gar nicht bewusst, wie besonders sie sind. Aber wir haben alle etwas zu erzählen.

Und was es auch immer ist, wie sehr wir uns darin auch immer verstrickt und verwoben und gesteuert empfinden, wie sehr wir auch unzufrieden sein mögen mit dem IST: Es ist unsere Geschichte und wir behaupten uns darin so gut wie möglich. Diesen Respekt dürfen wir immer erwarten. Von jedem, dem wir erzählen – weil er nach unserem Empfinden und Befinden fragt.




Bild-Quelle Projekt “Wie geht’s dir?”