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Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wie Benjamin zum Paddeln kam

∞  12 August 2008, 21:25

Überraschende Medaillengewinner bei Olympia verursachen gerne Stress bei Journalisten. Ausgerechnet über DEN ist kein Dossier vorhanden, und die Zeit drängt.




Wir spinnen gerade ein bisschen, aber vielleicht tut ja nach den ernsten Themen der letzten Tage ein bisschen Flachs ja ganz gut.

Wir haben gerade festgestellt, dass aus Peking im Internet nach Benjamin Boukpeti gegoogelt wird und man so auf meiner Seite landet. Und also stellen wir uns ein bisschen vor, dass es sich dabei um einen Journalisten handelt, der verzweifelt nach Informationen über den Togolesischen Kanuten fahndet und dabei haarscharf an der chinesischen Zensur vorbei auf nichts anderes stösst, als auf meinen eigenen Eintrag. Dem Mann muss doch geholfen werden, findet Thinkabouts Wife und macht den Faden los, der dann weiter gesponnen wird:

Wo bitte hat wohl Benjamin Boukpeti überhaupt das Paddeln gelernt? Nun, es handelt sich um einen Bananenfarmer, der früh entdeckt hat, dass er seine Gewächse, die immer wieder überschwemmt werden, am besten auf einem Einbaum kontrolliert. Den ZickZack-Kurs hat er so praktisch autogen automatisiert in sich als natürliche Bewegungsform aufgenommen, und da es sich bei abnehmendem Wasserstand auf Schlacke nur mit viel Kraftaufwand paddeln lässt, hat er solche Muckis vorzuweisen, dass es jedem Armdrücker Respekt abfordert.

Nach Peking hat er ein paar Alligatoren mitgenommen, die sich nach seinem frühen Start bei Tor 1 versammeln und partout nicht ohne Fressi abtauchen wollen. Das ausgedünnte Teilnehmerfeld fällt nicht auf, da das Chinesische Fernsehen sowieso den Film einer Weltcupveranstaltung aus dem Vorjahr, quasi als Akt des übergeordneten chinesischen öffentlichen Interesses, über die Live-Bilder gestülpt hat. Damals war das Wetter besser.
Benjamin Boukpeti ist allerdings selbst ein Sonnenschein, und so sind nicht nur die Chinesen mehr als zufrieden.

*

Genug des Quarks. Herr Boukpeti, das war eine Riesenleistung. Unser eigener Kanute hat nicht mal den Vorlauf überstanden, und der Herr Kurt (heisst wirklich so) ist durchaus eine Nummer in dem Sport. Und da gibt es noch viele andere Geschlagene. Sie haben definitiv eine der schönen Geschichten dieser Qlympiade geschrieben und stehen für das sympathische Gesicht von Olympiamärchen.


[Bildquelle und Link: Boukpetis Blog , einfach erfrischend ]




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man darf auch mal plem-plem sein, oder nicht?