Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wer Thinkabout kennt, ist vorgewarnt

∞  2 Juni 2010, 17:57

Seit Jahren mache ich in meinem Bekanntenkreis kein Geheimnis mehr aus diesem Blog.
Wenn mich jemand fragt, was mir dieser mein Ort im Internet bringt, dann gibt es viele Argumente, die ich aus ganz persönlicher Warte anführen kann. So persönlich, also ganz persönlich, wie das Schreiben und die Motivation dazu eben ist.
Ich habe dazu aber auch immer festgehalten, dass dies dann auch eine Art Visitenkarte ist. Wenn mich jemand fragt, was ich – unter anderem – mit meiner freien Zeit anfange, dann kann ich ihm diese URL-Adresse nennen, und er bekommt ein klares Bild davon.
Mehr eigentlich noch. Er bekommt ein klares Bild von mir selbst. Und manchmal könnte ich mich dann fragen, ob mir das eigentlich angenehm ist? Es ist für mich noch ungewohnt, wenn mir, wie heute, jemand an einer geschäftlichen Besprechung sagt: “Nach Ihrem Blog würde ich mal annehmen, dass…”.
Dann stutzt man schon mal. Schliesslich ist die Art, wie ich veröffentliche, oft meist in keiner Weise ein bewusster Akt, wie wenn man, zum Beispiel, ein Buch heraus brächte. Aber die Art dieser Offenlegung ist gleichzeitig eine viel persönlichere und breitere Auslegung meines Denkens. Wenn ich also von meiner Visitenkarte rede, dann ist es eben nicht nur die Arbeitsprobe, das Verzeichnies der Veröffentlichungen. Es ist ein gemaltes Bild ganzer Teile meiner Person. Es ist wirklich eine Visitenkarte, die Identität enthält.
Aber ich muss sagen: Es war mir noch nie unangenehm. Im Gegenteil. Es wird in der Regel nur von Menschen erwähnt, bei denen schnell klar wird, dass sie zumindest aus unvoreingenommener Neugier rein geschaut haben – oder gar aus echtem Interesse. Andere mögen still mal reinlesen und dann für immer genug haben. Das ist doch auch okay. Für mich sind solche reale Begegnungen, in denen ich jemanden treffe, der mich virtuell liest oder zumindest einmal gelesen hat, immer Stupser, die mir Gelegenheit geben, ganz unmittelbar zu erspüren, wie sehr ich eigentlich hinter all dem stehe, was ich hier ausbreite. Meist ist eines der nachhallenden Gefühle dann ein ganz besonders Positives:

Wer Thinkabout kennt und mag, der wird mit mir gut auskommen. Wer nicht, der ist vorgewarnt. Das ist doch einfach wunderbar.