Wenn's rund geht, aber nicht rund läuft
Es gibt so Tage, da jagt eine neue Eilstandsmeldung die nächste, und es ist, als würde immer sofort eine nächste prinzipielle Entscheidungsnotwendigkeit auf die letzte folgen. Wie wenn sich alle möglichen Ansprechpartner darauf abgestimmt hätten, innert eines Arbeitstages in geballter Mannschaftsstärke an bestehenden Zeit- und Terminplänen zu rütteln.
Heute war so ein arbeitsreicher – aber auch anregender Tag. Ich mag es eigentlich durchaus, wenn alles um mich herum klar macht, dass nun absolute Konzentration gefordert ist. Ich mag zwar keinen Stress, nehme aber wohl Vieles, was andere so einordnen, gar nicht als solchen wahr. Stress ist nicht die Anhäufung von Anfragen. Das ist einfach. Man muss sich nur zugute halten, dass auch dieser Tag nur 24 Stunden hat – und folglich notfalls der nächste Tag auch noch ein Tag ist. Das scheint einfacher gesagt als getan, aber glauben Sie mir, es geht. Es muss nur auch entsprechend gedacht werden – und schon lassen sich die einzelnen Pendenzen auch ruhiger abarbeiten.
Nur einen Mechanismus will ich nicht wirklich verstehen und begreifen:
Der Kunde schreibt einen Brief, der Forderungen enthält. Der Lieferant beantwortet den Brief, in dem er die Forderungen mit Begründungen zurückweist oder abmindert.
Nun findet der Kunde, dies lasse sich nicht auf dem Korrespondenzweg lösen und will ein Gespräch.
Würde man dem Anliegen “einfach so” entsprechen, käme es gar nicht zum Gespräüch. Warum, bitte, liebe Partner, kann man sich nicht gleich zusammen setzen und von Anfang an im Gespräch sein? Es würde so viel Ärger vermieden und der Wille zur Konzilianz könnte sich aus der tatsächlich gelebten Partnerschaft herleiten, statt dass sie am Ende erzwungen scheint.
Wir sollten reden – häufiger. Und früher. Die Sache wäre das (fast immer) mehr als wert.
Blogoscoop
