Mein Schreiben. Täglich.

Teilen Sie mit mir unbeschwerte und schwere Gedanken in Prosa oder Lyrik und versuchen Sie, Grau in Blau zu verwandeln - unter welchem Himmel auch immer.

Mir fällt das oft selbst schwer genug...


Wenn aus Lärm wieder Klänge werden

∞  7 September 2011, 21:13

Was mir an diesem Feriendomizil ganz besonders auffällt: Die Ruhe. Kein Verkehrslärm. Man hört das Radio vom Nachbarn, das den ganzen Tag läuft, den Schwatz auf der Strasse, dann mal Kinder beim Spielen.

Der Unterschied zu daheim: Es sind ausnahmslos Geräusche von Menschen, die hier sind. Geräusche vom Wohnen. Zuhause wird der Lärm von Menschen bestimmt, die rasch weiter wollen. Durchgangsverkehr. Lärm, der dich nichts angeht – und vielleicht gerade deshalb stresst.

Die Ruhe hier ist also nicht die Ruhe einer Wüste. Aber ich kann mir vorstellen, dass einigen Städtern diese Sensation der Ereignislosikgeit, in welcher der laue Wind das Aufgeregteste für lange Stunden ist, zum Ursprung einer inneren Unruhe wird, weil die ungewohnte Stille die Gedanken zum Rasen bringt, auch, weil sie sich nicht entlang der üblichen Geschäftigkeit weiterhangeln können. Sie pochen im Kopf, wie ein wiederkehrendes Echo.

Das ist nicht unser Problem. Denn wir suchen genau das. Ich geniesse es, wenn ich am zweiten Tag das Glockenspiel der Kirche höre. Zu jeder vollen Stunde. Ihm ganz kurz zuvor kommt der leise einzelne Glockenschlag einer Kapelle weiter unten am Hang.

Bei uns sind Glockengeläute eine Lärmfrage… Ist da noch mehr dazu zu sagen?